Als Auseinandersetzung bezeichne ich anschaulich oder bildlich ein sich bewusst an einen anderen Ort, beispielsweise auf eine andere Bank zu setzen. In einem metaphorischen Sinn bezeichne ich damit eine Trennung von zuvor nur unterschiedenen Perspektiven in Bezug auf eine Sache, wodurch deren Einheit problematisiert wird.
Auseinandersetzung ist ein "-ung"-Wort. Das Verb verlangt zwei subjektive Instanzen, die das tun. Perspektivisch setze ich mich mit einer Sache auseinander, wenn ich mit meiner bisherigen Sichtweise ein Problem bekomme. Dabei sind die beiden Instanzen mein neues ich und mein altes ich, das ich vielleicht auch als "man" unbestimmt lasse. Oft sind die Instanzen aber auch durch verschiedene Menschen repräsentiert.
Die Auseinandersetzung kann in einem Konflikt münden.
Beispiel:
Der Testamentvollstrecker setzt sich damit auseinanden, wie das Testament zu verstehen ist.
Die potentiellen Erben setzen sich wie der Testamentvollstrecker mit dem Testament auseinander. Dabei können sie sich auch in dem Sinne auseinandersetzen, dass sie je verschiedene Sichtweisen für richtig halten. In diesem Fall kann es zu einem Konflikt zwischen den potentiellen Erben kommen.
Der Testamentvollstrecker kann den kommenden Konflikt zwischen den potentiellen Erben antizipieren und verinnerlichen. Er kann dann sozusagen mit sich selbst streiten, quasi zwei Seelen in seiner Brust haben.