Emulation verwende ich im Kontext von Software. |
Als Emulation bezeichne ich einen speziellen Fall der Simulation, bei welchem eine bestimmte Funktionalität zur Verfügung gestellt wird, die eigentlich von einem anders konstruierten Träger geleistet wird. So kann ich mit einem PC einen Host-Terminal emulieren. Der PC spielt dann quasi ein Terminal, das viel weniger kann, und der Host schickt dieselben Signale, die er einem Terminal schicken würde.
Ein wichtiger Fall ist das neuronale Netzwerk auf einem Von-Neumann-Computer. Dabei wird im Unterschied zur üblichen Emulation nicht ein älterer, primitiverer Computer emuliert, sondern ein neuromorpher Computer, den ich - mit vertretbarem Aufwand - noch nicht herstellen kann
Ein Emulator und ein Simulator haben die Aufgabe, das Verhalten eines System mit Hilfe eines anderen Systems "nachzuahmen".
Ein Emulator ermöglicht softwaretechnisch eine andere Hardware für dieselbe Funktion zu benutzen, während ein Simulator bestimmte Funktionen in einem unproblematischen Umfeld zu Verfügung stellt.
Erläuterung:
Wenn auf einem Computer Programme emuliert werden, die für andere Betriebssystem geschrieben wurden, kann das sehr wohl praxisrelevant sein, also beispielsweise Kosten verursachen.
Wenn ich in einem Flugsimmilator abstürze, stürze ich nicht ab.
Wenn ich ein neuronales Netzwerk emuliere, interessiert mich nicht, dass die Emulation eine Simulation ist, weil ich an den praktischen Ergebnissen interessiert bin.
Geschichte
Im Jahre 1962 wurde erstmals ein (Prozessor-)Emulator eingesetzt. Der IBM-Ingenieur Larry Moss führt das Wort „Emulator“ ein für Software der System/360-Linie, die die Verwendung von Programmen für IBM 7070 möglich machten.
1985 erschien der Atari ST mit einer für den Heimcomputermarkt neuen 68000-CPU und dem Betriebssystem Atari-TOS. Der CP/M-Z80-Emulator unterstützte die damals weit verbreiteten 8-Bit-Software unter CP/M zur neuen 16-Bit-Welt wurde von Atari durch den kostenlos mitgelieferten erleichtert.