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Homonyme  - Meeresenge (Ärmelkanal)
 - künstliches Flussbett (Lindtkanal)
 - Kanalisation

Als Kanal bezeichne ich den Weg, auf welchem Material fliesst oder sich Wellen - etwa eines elektromagnetischen Wirkungsträger (Strahl) - gerichtet ausbreiten.

Beispiel:
Elektrischer Strom fliesst in einem Kabel, dabei gibt das Kabel den Kanal. Elektromagentische Signale fliessen im ''Aether'' oder im Feld, sie sind wie Schallwellen nicht an einen materiellen Kanal gebunden, ich bezeichne in diesem Fall den kürzesten Weg zum Empfänger als "abstrakten Kanal".

Kanal gehört etymologisch zu ”canna = ,kleines Rohr, Schilfrohr, Röhre‘” (Duden,Herkunftswörterbuch, 1963, 305).

Hinweis:
"Kanal" wird häufig sehr nachlässig behandelt und ungenau von Medium abgegrenzt oder sogar synonym zu Medium verwendet:
 
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"Ein Kanal ist jedes materielle Medium, das den Durchlauf von Information erlaubt" Eco: 35. U. Eco versteht hier "Information" im physischen Sinn, also als Signalreiz jenseits der Semiose. Die Bezeichnung "materielles Medium" scheint mir in diesem Kontext völlig sinn- und begriffslos. Sie steht als Worthülse für Kupferleitungen und für das Nichts im Weltall, das wir mit Funksignalen durchdringen.

C. Shannon sagt: ”Der Kanal ist nur ein Mittel (...) Es können ein paar Drähte sein, (...) ein Lichtstrahl usw.” (Shannon/Weaver, 1976:44). W. Weaver sagt (über den Schalldruck), ”der durch die Luft (den Kanal) übertragen wird”: ”In der Funktechnik ist der Kanal einfach der Raum (oder der Äther, wenn jemand dieses veraltete und irreführende Wort noch bevorzugt), und das Signal ist die elektromagnetische Welle, die übertragen wird” (Shannon/Weaver, 1976:16f).
"Der Linguist U. Weidmann bezeichnet sogar 'die Luft, das Tonband” und den ”Schall' als Kanal (Weidmann,1979:10)." (Todesco 1992:118)


 
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