kategorischer Imperativ I. Kant        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]         [ Meine Blogs ]bild

Der kategorische Imperativ - Mute andern nur zu, was Du von ihnen auch ertragen möchtest - von I. Kant ist das moralische Leitmotiv der bügerlichen Ethik.


 
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"… da der Imperativ ausser dem Gesetze nur die Notwendigkeit der Maxime enthält, diesem Gesetze gemäss zu sein, das Gesetz aber keine Bedingung enthält, auf die es eingeschränkt war, so bleibt nichts als die Allgemeinheit eines Gesetzes überhaupt übrig, welchem die Maxime der Handlung gemäß sein soll, und welche Gemässheit allein der Imperativ eigentlich als notwendig vorstellt.“ (I. Kant: Kritik der reinen Vernunft, 1781, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 420f)

Der kategorische Imperativ gilt für endliche Vernunftwesen per se und ist daher auch insofern allgemein. Daher nimmt er auch alle Menschen unter allen Bedingungen in die Pflicht, bzw. er beschreibt die universelle Form der Pflicht überhaupt. Dies wird unter anderem in der folgenden Formulierung des kategorischen Imperativs („Gesetzesformel“) deutlich:

"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." (I.Kant: AA IV, 421

Der kategorische Imperativ ist ein Imperativ - und deshalb moralisch. Bei I. Kant ist er der Hebelpunkt der Philosophie, was ihn quasi meta-moralisch machen soll.

siehe Maxime

Gemeinhin wird der kategorische Imperativ im Rollenverständnis interpretiert: Wenn der andere in meiner Rolle wäre, würde er mein Verhalten ihm gegenüber als zumutbar ertragen (vgl. Frigga Haug: Kritik der Rollentheorie, die vorschlägt der Redeweise: "Wenn Sie an meiner Stelle wären...." mit Ernst zu begegnen und die Rollen wirklich zu tauschen (oder die Redeweise aufzugeben)).

H. von Foerster hat dazu seinen ethischen Imperativ formuliert.

Zur Begriffsgeschichte

Der Ausdruck „hypothetischer Imperativ“ stammt auch von I. Kant. Er hält dem entgegen, dass moralische Forderungen unbedingt und kategorisch gelten, nicht nur unter Voraussetzung bestimmter Präferenzen oder Ziele. Die Universalität ethischer Pflichten rührt dabei vom menschlichen Subjekt.

Der hypothetische Imperativ hat die Form „Wenn du x willst, dann tue y“. Nach einigen Moraltheorien haben moralische Forderungen grundsätzlich diese Struktur. Auf y verpflichtet ist daher nur derjenige, welcher faktisch auch x will. Eine Gegenthese dazu besagt, dass moralisches Sollen im eigentlichen Sinne nicht nur relativ zu bestimmten Interessen bestehe, sondern grundsätzlich für jeden und unbedingt, d. h. kategorisch gelte.


 
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