Geschichte der mechanischen UhrPadua war die erste Stadt, die 1344 eine öffentliche, mechanische Uhr besass. Solche Uhren, die mit Gewichten angetrieben wurden und rasch grosse Verbreitung fanden, mussten täglich mit der Sonnenuhr abgeglichen werden, weil sie nicht genau (genug) liefen. In einem Entwicklungsschritt wurden die Gewichte durch Federn ersetzt, wodurch die Uhr viel kleiner und tragbar wurde. 1510 stellte der Nürnberger Uhrmacher Peter Henlein eine der ersten Taschenuhren her. 1657 konstruierte C. Huygens die erste Pendeluhr. 1675 verbesserte er seine Uhr durch die sogenannte Unruh.
|
Räderuhr ist ein gängiger Ausdruck für mechanischen Uhren mit einem aus Zahnrädern bestehenden Uhrwerk.
Erste Räderuhren sind um 1300 nachweisbar. Zunächst wurden sie in Kirchen und Rathäusern als öffentliche Uhren verwendet. Mit zunehmender Verbreitung der Räderuhr formte sich das Berufsbild des Uhrmachers als Abspaltung des Schlosserhandwerks. Frühe, monumentale Räderuhren waren meist Kunstuhren oder dienten astronomischen Beobachtungen. Sie waren entsprechend aufwändig gearbeitet und oft mit einer Vielzahl astronomischer Indikationen ausgestattet. Gleichzeitig entwickelten sich einfache und in ihren Abmessungen kleinere Uhren, wodurch sie eine große Verbreitung erfuhren. Bereits ab 1450 wurden erste Räderuhren mit Federantrieb ausgestattet und um 1510 fertigte der Nürnberger Uhrmacher Peter Henlein bereits transportable Tischuhren hoher Qualität.
Galileo Galilei entdeckte 1583 den Isochronismus, die Grundvoraussetzung für die Erfindung des Uhrenpendels um 1650 durch Christiaan Huygens. Die Anfertigung wirklich tragbarer Uhren und damit die Entwicklung der Räderuhr zur Taschenuhr, wird aber erst mit der Erfindung der Unruh, um 1674 ebenfalls durch Huygens, möglich.
Vergl. Todesco: Die Uhr. Die Schriften, unter welchen je von Heron die bekanntesten sind, behandeln Mechanismen ohne mechanischen Sinn, Spielzeug statt Werkzeug. Die Griechen erkannten die Mechanik, aber nicht, wofür sie zu gebrauchen wäre. Als die Schriften, die im dunklen Mittelalter in den Klosterbibliotheken gehütet wurden ans Licht kamen, wurden die griechischen Mechanismen nachgebaut. Dabei erkannte die vermeintliche Renaissance den mechanischen Sinn in verschiedenen Schritten. Galilei erkannte das Experiment und die mathematische Beschreibung. Vaucousan reproduzierte das Spielzeug. Einige, ua Hemmlein erkannten die Logik der Uhr. Das ist alles chaotisch und greift langsam um sich, ohne dass es ein Zentrum gäbe: die Zeit ist reif, die griechischen Bücher werden gelesen. Nur werden sie zuerst von Philosophen gelesen, dann von Astronomen und schliesslich von Logikern. Die alle blieben im Geiste Griechen. Nur langsam sickerte die Mechanik durch. Etwa bei Da Vinchi. Auch Galilei ahnte viel, schuf aber nichts. Er kopierte immerhin das Fernrohr und ahnte, dass das Pendel berauchbar wäre.
Es ist nicht bekannt, wann die erste Räderuhr gebaut wurde. Allerdings hat bereits der italienische Dichter und Philosoph Dante Alighieri in seiner Kommödie La Commedia[2] (ca. 1307-1320) die Räderuhr als Metapher für den Tanz der Seligen verwendet. Räderuhren waren also zu dieser Zeit bereits erfunden und wahrscheinlich allgemein im Gebrauch:
Wie, wohlgefügt, der Uhren Räder thun –
In voller Eil’ zu fliegen scheint das letzte,
Das erste scheint, wenn man’s beschaut, zu ruhn –
Also verschieden in Bewegung setzte
Sich jeder Kreis, drob, wie er sich erwies
Schnell oder träg’, ich seinen Reichthum schätzte.