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Flusser, Vilém: Ins Universum der technischen Bilder. (Edition Flusser, 4). 186 S. 5. A. 1996. European Photogr. ISBN 3-923283-43-1
V. Flusser unterscheidet fünf Stufen der Kulturgeschichte (S. 10–14):
- 1. Die „Stufe des konkreten Erlebens“, die der „Naturmensch“ mit dem Tier gemeinsam hat.
- 2. Die „Stufe des Fassens und Behandelns“, auf der der Mensch bestimmten Gegenständen gegenübertritt und diese zweckgerichtet benutzt und bearbeitet.
- 3. Die Stufe der traditionellen Bilder. Traditionelle Bilder beruhen darauf, dass der Mensch von einem angeschauten Gegenstand zurücktritt und ihn als Vorstellungsbild imaginiert, um dann diese Imagination wieder in ein äußeres Bild zurück zu übersetzen. Traditionelle Bilder sind Zeichnungen und Gemälde. Auch Skulpturen und Plastiken beruhen auf diesem Prinzip.
- 4. Die „Stufe des Begreifens, des Erzählens, die historische Stufe“, die auf der Erfindung der linearen Schrift beruht. Flusser begreift die lineare Schrift als Gegenprinzip zum Bild. Bild und Text befinden sich nach Flusser in einem beständigen Kampf miteinander. Die Epoche der linearen Geschichte, die von den Ursprungserzählungen der Bibel bis zum neuzeitlichen Begriff der Geschichte als Fortschritt (etwa bei Hegel) reicht, ist dabei, gemessen an der viel längeren Tradition der Bilder, für Flusser nur ein historisches Zwischenstadium, obgleich ein bedeutendes.
- 5. Die Stufe der technischen Bilder beruht auf der Fähigkeit des „Kalkulierens und Komputierens“, also auf der technischen Errungenschaft der Apparate und Computer. Technische Bilder unterscheiden sich von traditionellen Bildern dadurch, dass sie nicht auf einem Akt der Imagination beruhen, sondern auf der Automatik eines Apparates. Sofern der Apparat als Resultat wissenschaftlicher Theorien angesehen werden muss, sind technische Bilder darum „indirekte Erzeugnisse wissenschaftlicher Texte“ (Für eine Philosophie der Fotografie, S. 13).
Ein Aspekt