https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Gottlieb_Baumgarten So Alexander Gottlieb Baumgarten, Aesthetica Bd. I, Frankfurt/Oder 1750, Nachdruck Hildesheim 1970. Die Traditionsanschlüsse sind in der Einführung des Begriffs gut markiert: »Aesthetica (theoria liberalium artium, gnoseologia inferior, ars pulchre cogitandi, ars analogia rationis) est seientia cognitionis sensitivae« (a.a.O. § 1 ) . Aber gerade das macht es für Zeitgenossen, für Kant zum Beispiel, zunächst schwierig, der Namengebung zu trauen. Alexander Gottlieb Baumgarten (* 17. Juli[1][2] 1714 in Berlin; † 27. Mai 1762[3] in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher Philosoph, der in der Tradition der Leibniz-Wolff’schen Aufklärungsphilosophie stand und die Ästhetik als philosophische Disziplin begründete. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Leben 2 Familie 3 Rezeption 4 Werke 4.1 Originalausgaben 4.2 Moderne Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise ↑ Leben​[Bearbeiten] Titelblatt der Aesthetica von 1750. Alexander Gottlieb Baumgarten wurde in Berlin als Sohn des Garnisonspredigers Jakob Baumgarten (* 30. August 1668 in Wolmirstedt; † 1. Juli 1722 in Berlin) und Rosina Elisabeth Baumgarten, geborene Wiedemann (* 10. Februar 1690 in Berlin; † 23. Mai 1717 in Berlin) geboren. Pate war unter anderen Alexander Hermann von Wartensleben.[2] Baumgarten war das fünfte von sieben Kindern, von denen jedoch nur vier das erste Lebensjahr vollendeten. Sein ältester Bruder war der Theologe Siegmund Jakob Baumgarten. Baumgarten verbrachte seine Gymnasialzeit in der Schule zum Grauen Kloster in Berlin bei Martin Georg Christgau (1697–1776). Nach dem frühen Verlust der Eltern besuchte er das von August Hermann Francke im Geiste des Pietismus geleitete Seminar in Halle und studierte Theologie, Philosophie und „schöne Wissenschaften“ (Rhetorik und Poetik) an der Universität Halle. Außerdem besuchte er Vorlesungen des rationalistischen Philosophen Christian Wolff in Jena. Nach dem Magisterexamen arbeitete er als Dozent für Poetik und Logik an dem von ihm selbst besuchten Waiseninstitut. Mit seiner Dissertation, den Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus (1735), begründete er die Ästhetik in Deutschland als eigenständige philosophische Disziplin – als Paralleldisziplin („Schwesternkunst“) zur Logik. In der Ästhetik soll eine Form des kognitiven Weltzugangs aufgewiesen werden, die analog zu den Leistungen der Vernunft gesicherte Erkenntnisse zu vermitteln vermag. Eine solche, zur rationalen Erkenntnis analoge Erkenntnisweise (analogon rationis) soll über die unteren Erkenntnisvermögen (Sinne) zustande kommen, die bisher ein Schattendasein in der Erkenntnistheorie gespielt hatten. Zentral ist dabei, dass den Sinnen ein eigenes Urteilsvermögen zugewiesen wird: der Geschmack. Der Dichtung und damit der Poetik kam damit eine Aufwertung zu: sie wurde zum Mittel, auf sinnliche (sensitive) Weise Erkenntnisse zu vermitteln. 1737 wurde er Privatdozent für Philosophie („Weltweisheit“) an der Universität Halle. Wahrscheinlich in diesem Jahr erkrankte er an Schwindsucht, die zu seinem frühzeitigen Tod beitrug. Von 1740 bis zu seinem Tod 1762 war Baumgarten „Professor der Weltweisheit und der schönen Wissenschaften“ an der Brandenburgischen Universität Frankfurt, der Vorläuferin der Europa-Universität Viadrina.[4] In den Jahren 1743 und 1752 wurde Baumgarten zu deren Rektor gewählt. Sein Buch Metaphysica erschien 1739. 1740 erschien sein Buch Ethica philosophica. Der erste Band seiner groß angelegten Schrift Aesthetica, von der jedoch nur zwei Bände fertiggestellt wurden, erschien 1750. 1758 erschien der zweite Band dieses Werkes. Ein Jahr vor seinem Tod erschien schließlich die Acroasis logica (1761). Immanuel Kant, der Baumgarten sehr schätzte, benutzte dessen Metaphysica in der Auflage von 1757 und dessen Initia philosophiae practicae primae in der Auflage von 1760 als Grundlage für seine eigenen Vorlesungen zur Metaphysik bzw. Praktischen Philosophie. Postum wurde 1770 sein Werk Philosophia generalis veröffentlicht.