Derridas kritische Frage:
Verbirgt sich im guten, im hermeneutischen Willen zur Verständigung nicht doch ein Wille zur Macht - so etwas wie die Regung zur verständnisvollen Bevormundung der Unverständigen und Verständnislosen, zum Überspielen von Differenz und Dissens?
Zwei Anmerkungen zu Derridas Frage:
1. Mit dieser Frage schafft Derrida den Anschluss an den Radikalen Konstruktivismus, seine sogenannte De-Konstruktion. Dekonstruiert wird nämlich die Grundlage der Hermeneutik.
2. Gadamer versteht seine Hermeneutik als Grundlage des Dialoges.
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Hans-Georg Gadamer (1900-2002 ) war Philosoph und Hermeneutiker. Er war Nationalsozialist. Er war Gegenspieler zu J. Derrida und hatte eine sspezifische Auffassung zum Dialog. [ ] |
Gesammelte Werke I, S. 112: "Alles Spielen ist ein Gespielt-werden. Der Reiz des Spiels, die Faszination, die es ausübt, besteht eben darin, daß das Spiel über den Spielenden Herr wird.... Wer so versucht ist in Wahrheit der Versuchte. Das eigentliche Subjekt des Spieles ... ist nicht der Spieler, sondern das Spiel selbst."