Wissensmanagement überhaupt - Ein Ueberblick

Aufgaben und Ziele im kommerziellen Wissensmanagement

Abgrenzung des funktionalen Systems "kommerzielles Management"

Ob ein Unternehmen Gewinn machen will, ist nicht leicht einzuschätzen, denn die Unternehmen sprechen weder darüber, noch darüber, was sie davon hätten, weil Unternehmen gar nicht sprechen. Wo ein Manager Gewinn machen will, meint er seinen Gewinn, der im Widerspruch zum Gewinn des Unternehmens steht, in welchem er arbeitet, weil der Lohn des Managers den Gewinn des Unternehmens im Sinne eines Nullsummenspiels reduziert. Natürlich kann ein Unternehmer, der Gewinn machen will, einen Manager anstellen, der auch Gewinn machen will. Das Nullsummenspiel zwischen ihnen ist eingebettet in Spiele auf höherer Ebene. Unternehmer und Manager können den unter ihnen aufzuteilenden Gewinn im übergeordneten Nullsummenspiel des Marktes optimieren. Dann verdient der Manager potentiell umso mehr, je mehr das Unternehmen verdient. Deshalb sagen Manager manchmal (oder sehr häufig), dass Unternehmen Gewinn machen wollen.

Die Unterscheidung zwischen Unternehmern und Managern ist im Hinblick auf das Gewinnstreben eine Aussensicht. Innen unterscheiden sich Manager und Unternehmer dadurch, dass der eine das Kapital bringt und der andere dessen Verwertung organisiert. In dieser Innensicht fallen ihre Gewinninteressen zusammen.

Die Aufgaben des "kommerzielles Management"

Die Ziele des kommerziellen oder industriellen Managements lassen sich als effiziente und effektive Verwaltung charakterisieren. Wenn eine Verwaltung beispielsweise Briefe schreiben muss, kann das Management der Verwaltung eine Arbeitsteilung einführen. Dann schreiben nur noch bestimmte Menschen in dieser Verwaltung Briefe. Dafür muss die Arbeitsteilung organisiert, also eine Metaebene des Briefeschreibens eingeführt werden. Briefe kann man von Hand, mit der Schreibmaschine oder mit einem Textbearbeitungssystem schreiben. Deshalb muss abgeschätzt werden, welche Werkzeuge effizient sind - und wer diese Abschätzung effizienterweise macht.

Dann muss man Briefe - vielleicht ablegen und wiederfinden. Auch das kann man verschieden tun und auch darüber können verschiedene Leute befinden, so dass man abschätzen muss, wer diese Sache managt, usw.

Wenn die Arbeitsteilung einen gewissen Umfang erreicht hat, muss sie selbst dokumentiert werden. Und auch das kann man verschieden tun.

Ziel: Hohe Dokumentationstiefe

Man kann dokumentieren, wer was weiss (gelbe Seiten) und oder worin dieses Wissen besteht.

Und auch das kann jeder Mitarbeidende selbst tun oder man kann arbeitsteilig sogenannte Wissensmanager dafür einsetzen. Die Dokumentation kann von Hand geschrieben werden oder auf einem Computer, weshalb auch hier wieder Effizienzabschätzungen nötig sind. (Natürlich muss nicht jeder Einzelfall abgeschätzt werden und natürlich werden solche Abschätzungen nur selten bewusst geleistet).

Alle Meta-Dokumentationen müssen nachgeführt werden, wenn die Dokumentationen verändert werden, weil etwa das Wissen der Mitarbeitenden geändert hat. Auch das kann man von Hand tun, usw.

Das bewusste Verwalten von Meta-Dokumentationen heisst Wissensmanagement, wo es um kommerzeille Verwaltungen geht kommerzielles Wissensmanagement. (In der Management-Literatur interessiert nur das kommerzielle Wissensmanagement, weshalb einfach von Wissensmanagement gesprochen wird, obwohl die meisten Methoden in nichtkommerziellen Bereichen entwickelt werden.


Methoden im kommerziellen Wissensmanagement

Funktionen im Wissensmanagement

Jede Tätigkeit kann mechanisiert und automatisiert werden (Taylorismus). Natürlich kann man nicht Wissen automatisieren, aber das Verwalten von Dokumenten, in welchen Wissen zum Ausdruck kommt.

Darüber, wie man die Funktionen des Wissensmanagement generiert, gibt es verschiedene Vorstellungen. Die verbreiteste Vorstellung entspricht einem generellen Projektmanagement, in welchen die Phasen userrequirements und toolspecifications durchlaufen werden.

Dabei werden Kataloge mit (meistens sehr abstrakten) "Benutzer"-Anforderungen entwickelt, etwa:

Handelsübliche Softwareplattform, homogene Umgebung
hohe Sicherheit, Zuverlässigkeit
Integration mit gängigen Tools, Datenbanken, usw
Integration von bestehenden Dokumenten, von Dokumenttypen und -formate
Metainformation
Retrievability von Dokumenten
Suchmaschine
suchmaschinenspezifische Dokument-Eigenschaften wie Autor, Datum, Version usw.
Sequenzbildung
Ontologie-/thesauri und Klassifizierung
Cluster und Pattern-Erkennung
automatische Ableitung von Inhaltsbeschreibungen
typische Zugangsmuster von verschiedenen Benutzern
Dokument und Link-Unterhalts-Werkzeuge (gegen unverbundene Links, veraltete Dokumente)
Ergonomic requirements
Benützerfreundlichkeit (deutliche feedbacks, keine unsinnigen Fragen)
keine bestimmte Organisationsstrukturen erzwingen.

Eine etwas realistischere oder praktischer Vorstellung generiert die Funktionen des Wissensmanagements anhand von kaufbaren Werkzeugen - oder anhand von Werkzeugen und Methoden, die man bereits im Einsatz hat, aber noch nicht bewusst mit Wissen in Verbindung gebracht hat.

Werkzeuge

Das generelle Werkzeug des Wissensmanagment ist ein vernetzter Computer. Natürlich kann praktisch jedes Computer-Programm als Werkzeug für das Wissensmanagement verwendet werden. Texte verwalten kann man mit dem primitivsten Editorprogramm. Im "konstruktiven Wissensmanagement" verwenden wir neben solch primitiven HTM-Editoren zunächst - im Prinzip - nur noch Browser zur Gestaltung und Verlinkung der Dokumente (im Prinzip: weil wir natürlich sehr viele Protokolle verwenden).

Zur Erstellung und Verwaltung von HTM-Dateien gibt es sehr verschieden weit entwickelte Werkzeuge:

Word, usw - erzeugt HTM-Code automatisch
Frontpage, Claris Homepage, Netscape Composer, usw - Programme, mit welchem man die Browser-Sicht direkt bearbeiten kann
Corell-Draw, Image Composer, usw - Graphik-Programme
Flash, usw - prfessionelle Webdesign-Umgebungen

Als eigentliche Wissensmanagment-Werkzeuge gelten einerseits sogenannte Plattformen, die verschiedene Funktionen zusammenführen und andrerseits, spezifische Werkzeuge, die meistens Bestandteile von Plattformen sind.

Ein sehr verbreitete Plattform ist Lotus-Notes. Das ist eine Art zweite Schicht auf dem Betriebssystem von der IBM-Tochter Lotus, in welcher viele Grundfunktionen des Wissensmanagement abgedeckt sind. Sehr weit entwickelt ist die Verwaltung von Zugriffsrechten auf alle Funktionen, was eher ein kommerzielles Bedürfnis ist, das dem Wissensmanagement im Sinne eines knowledge sharing widerspricht - oder eben eine ganz spezifische Sicht auf das Teilen wirft.

Viele Wissensmanagement-Lösungen sind Weiterentwicklungen von Lotus-Notes. Ein Beispiel dafür ist der "Knowledger" von KnowNet-Team.

Es gibt auch sehr viele Internet-Plattformen. Ein weit verbreitetes Beispiel benutzen wir in unserem Studiengang: WebCT. Davon gibt es unzählige Varianten (List von Ninck einfügen).

Eigentliche Werkzeuge des Wissensmanagements gibt es beliebig viele. Hier kann nur exemplarisch auf gezählt werden. Es gibt sogenannte "autonome Agenten", die effizent suchen und gewichtet auswählen. Die Verfahren heissen data-mining, usw. Es gibt Agenten, die Zusammenfassungen von grossen Datenbanken schreiben, oder Ontologie-Editoren, die Begriffe und Kategorien zur Ordnung von Datenmengen generieren. Das KnowPort-Team hat MailTack, ein Werkzeug zur Unterstüzung der e-mail-Kommunikation entwickelt. Bekannte Werkzeug sind WebBrain, eine sehr schöne graphische Oberfläche und Mind Manager, eine Mind Map Software. Vieles steckt auch in der Forschung, IBM entwickelt laufend Ideen unter IBM Data Management Advances in KM. Und schliesslich gibt es beliebig viele beliebige Beratungsfirmen wie Think Tools AG The Art of Mastering Knowledge.


Liste von Werkzeugen und Methoden

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