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1. |
Die Geschlossenheit des Systems ist in der System Dynamics kein explizites Thema, weil hier nur die quantitativen Verhältnisse interessieren. Die Insel bedeutet einfach, dass keine Migration die Population stört. Natürlich ist die Insel energetisch offen, das Grass wächst an der Sonne, aber dass Grass wächst und nicht etwas anderes, ist eine Selbstbestimmung des Systems. Und vor allem bestimmt das System eben alle Parameter wie Fress-, Geburts- und Sterberaten und wie schnell wieviel Grass wächst. Und natürlich gilt auch hier, dass ein aussenstehender Beobachter Hypothesen bilden kann. Man könnte etwa vermuten, dass das Graswachstum mit dem Wetter auf der Insel gekoppelt sei. Diese Vermutung ist aber kontigent (möglich, aber nicht nötig). Man kann dn Einfluss des Wetters in der Wachstumsrate aufgehoben sehen. In der Modellierung der System Dynamics zeigt sich as darin, dass die Wachstumsrate im Laufe der Zeit variiert werden kann, beispielsweise auf sieben gute Jahre folgen sieben schlechte Jahre. zurück |
2. |
Ein eben typisches Beispiel aus der praktisch (auf System Dynamics Inseln) denkenden Literatur:
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3. |
Die Deutung des Regelkreises korrespondiert mit der Wahl des Systems. Die Insel hat keinen Sollwert, die Inselbewohner könnten aber Sollwerte haben. Die Management- oder Betriebs-Wissenschaften (Taylorismus) repräsentieren eine Perspektive, die Eigenwerte von Firmen untersuchen und mögliche Sollwerte von Mitarbeitern unerheblich machen. Idiotisch im eigentlichen Sinne des Wortes sind Argumentationen, die die Perspektive ausblenden, was viele Manager tun, aber F. Taylor, der Erfinder dieser Wissenschaften, gerade nicht getan hat. Wenn ein Manager sagt, eine Firma müsse Gewinn machen, beweisst er, dass er die System Dynamics und mithin die gesamte Managements-Wissenschaft nicht verstanden hat. Er verwechselt Soll- und Eigenwert. Die andere Inversion, die funktionale Systemtheorie, die ich in dieser Systemtheorie diskutiere, teilt diesen Verzicht auf einen Sollwert zugunsten eines Eigenwertes. Die Gesellschaft und die Kommunikation haben wie die Insel keine Werte. Der Kommunikation ist gleichgültig, was nitgeteilt und was wie verstanden wird. zurück |
4. |
F. Vester hat mit Ecopolicy ein sehr gutes Computerspiel vorgelegt, das er als "kybernetisches Strategiespiel" bezeichnet. Das Spiel simuliert wie sich eine Gesellschaft in Abhängigkeit davon entwickelt, wie viel Ressourcen unter anderem in die Industrie, in die Wohlfahrt, in den Umweltschutz und in die Bildung investiert werden. Man kann sich mit diesem Spiel die wesentlichen Aspekte der System Dynamics sehr gut aneignen.
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5. |
Man kann vor diesem Hintergrund auch die funktionale Systemtheorie beobachten, die auch ohne Subjekte auskommen kann. Ich werde später darauf zurückkommen. zurück |
6. |
Oft werden technische Systeme (Artefakte) als triviale Systeme bezeichnet, die steuerbar sind, bei einer thermostatengeregelten Heizung kann man so gesehen eben die Temperatur durch Sollwert-Einstellung steuern. Im Unterschied dazu werden die "Natur" oder "soziale Systeme" als nicht trivial bezeichnet, weil sie Eigenwerte verfolgen, was dann als Regelung bezeichnet wird. Die System Dynamics versucht diese Unterscheidung aufzuheben, indem bei Systemen, die keinen Sollwert haben, Parameter manipuliert (gesteuert) werden. zurück |
7. |
Ich diskutiere diese Sicht ausführlicher unter funktionale_Systemtheorie. Hier nur so viel: Ein Unternehmen mit Angestellten hat - wie jede Räuber-Beute-Insel - einen Eigenwert, der nicht dem Sollwert von einzelnen Angestellten repräsentiert, (wenn nicht der Besitzer des Unternehmens ein Angestellter ist). Dem Unternehmen ist also wie der Insel gleichgültig, was die Population des Unternehmens macht. In der funktionalen Systemtheorie wird trotzdem von Operationen gesprochen: Ein Unternehmen operiert dann so, dass es Gewinn macht. Systemtheoretisch ist ein Unternehmen dagegen eine Methode um Gewinn zu machen. Hier zeigt sich die Inversion besonders schön. zurück |
Systemtheorie