Was Aristoteles alles so meinte ...        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

... oder vielmehr, was Aristoteles alles so zugeschrieben wird, er scheint echt doof gewesen zu sein, während er doch grosses Ansehen zu geniessen scheint ...
für mich re-präsentiert das Wissen dieser Fiktion das Wissen von Sklavenhaltern.

Kategorienlehre
ein unglaublich eigenartiges Denken, das bis heute Verwirrung stiftet. Interessant finde ich seine Begriffe "homonym" und "synonym".

Horror vacui
Aristoteles nahm an, die Natur sei überall um Auffüllung eines leeren Raumes bemüht.

Theorie der Wasserentstehung aus der Luft: Das Wasser entsteht aus der Luft (Effekt der Kondensation) und würde über den Niederschlag die Quellen der Flüsse speisen. Diese Theorie wurde von Aristoteles entwickelt und stellte die maßgebende Lehrmeinung bis in das frühe 17. Jahrhundert dar.

Mimesis
Aristoteles begreift jedes Schaffen als Nachahmung der Natur

Nach Aristoteles bestand die Kunst der Syllogistik darin, einerseits von der Betrachtung des Besonderen zum Allgemeinen aufzusteigen (Induktion), andererseits durch das Abstrahieren vom Unwesentlichen sowie durch Zusammenfassung des Wesentlichen zu festen allg. Begriffen zu gelangen (Definition).

Wissen
Aristoteles unterscheidet verschiedene epistemische Stufen des Wissens, die sich folgendermaßen darstellen lassen (Met. I 1; An. post. II 19):
Wissen Mensch
Erfahrung einige Tiere im eingeschränkten Sinn; Mensch
Erinnerung die meisten Lebewesen
Wahrnehmung alle Lebewesen

Zins
Entsprechend ist auch der Zins etwas Unnatürliches. Er entsteht aufgrund der Raffgier, der Pleonexia, und ist etwas „Hassenswertes, weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht.“ (Pol. 1258 b 2) Eine weitergehende Auseinandersetzung mit der Gelderwerbskunst lehnte Aristoteles ab. „Dies sei nun hier nur im allgemeinen besprochen. Es im Einzelnen genau zu beschreiben, ist zwar nützlich für die Unternehmungen, uns dabei aufzuhalten, wäre aber doch zu ordinär.“ (Pol. 1258 b 34-35) Politik, Abschnitt Ökonomik
Die Erwerbskunde
Im aristotelischen Sinne: Die Lehre vom richtigen Führen des Hauses. Ein Haus kann nur autark sein, wenn der Hausherr über Besitz verfügt, also Dinge die zum Leben unerlässlich sind. (Gebäude, Grund und Boden, Sklaven!!). Der Mensch sollte versuchen "wahren Reichtum" zu erlagen, d.h. das Ansammeln der Dinge, die zum Führen des Hauses notwendig sind, z.B. durch Tauschhandel. Reichtum hat aber nichts mit Gelderwerb zu tun.
Die widerrechtliche Form des Gelderwerbs, die Kunst des Gelderwerbs (Chrematistik): Unnatürliche Form des Tauschhandels (Tauschhandel ist aus natürlichem Bedürfnis entstanden, um Mangel und Über-fluss an bestimmten Gebrauchsdingen auszugleichen, er hat dem Haus zur Autarkie verholfen.) Geld ist auch aus einer Notwendigkeit heraus entstanden, aber der reine Gelderwerb als selbstständiger Zweck ist widernatürlich. Er bezeichnet diese Art von Gelderwerb als maßlos und un-sittlich. Leute, die ausschließlich nach Reichtum trachten, vergessen den Sinn des Lebens, das gute und das glückselige Leben. Naturwidrige Erwerbskunst nach Aristoteles:
a)Groß- und Kleinhandel
b)Geldgeschäft zum Zweck des Zinsnehmens
c)Arbeit gegen Entgeld

Aristoteles entwickelte eine Aussagen-Logik, dh. eine Menge von formalsprachlichen Anweisungen, wie "Aussagen" verknüpft werden dürfen. Kernstück dieser formalen Logik ist die Syllogistik. Pragmatisch interpretiert sind die "Prämissen" genannten Teile des Syllogismus Axiome, aus welchen per Deduktion Folgerungen abgeleitet werden. Die Bewegung der wirklichen Dinge folgt nach Aristoteles einer Zielbestimmung (Entelechie des unbewegten Bewegers). Menschen sind nur zur Mimesis (Nachahmung der Natur) fähig, weil sie keine Zwecke setzen können (poietischePhilosophie).

"Ursache"
In seiner Theorie des Wissens verwendet Aristoteles vier Erklärungsprinzipien, die verwirrenderweise "Ursachen" genannt werden. Aristoteles selbst spricht von vier Möglichkeiten die "Warum-Frage" zu beantworten.

Aristoteles unterschied :

Aristoteles untersucht das Wissen, nicht die Welt. Die Wirkursache bezieht sich auf Veränderungen, mithin auf Vergleiche von Erfahrungen und setzt Regelmässigkeit im Wiedererkennen voraus. Die Zweckursache liegt nicht (als angestrebtes Ziel) in der Zukunft, sondern in der Verküpfung eines Zieles mit einer Wirkursache. Weil ich weiss A -> B und ich B will, erzeuge ich A. Dass ich B will, und dass ich die Wirkursache zu B kenne, setzt voraus, dass ich B und die Gestzmässigkeit zwischen A und B schon kenne, erfahren habe. Diese Art von Ziel liegt also nicht in der Zukunft, sondern in der Vergangenheit. Mir fällt dazu eine Darwin-Lamark-Geschichte ein: Wieso fällt der Apfel vom Baum? Weil er der Wirkursache Schwerkraft ausgesetzt ist, oder weil er als Sammenträger für einen neuen Baum in die Erde muss. Entscheidend ist aber, dass das Wissenbestände von Darwin und Lamark sind: sie beschreiben die Sache so.

Der Begriff der Ursache wird in der Metaphysik ausführlich und an mehreren Stellen erläutert (im 4. und 9. Buch in logischen Zusammenhängen, im 5. Buch als Ursache und Prinzip, im 12. Buch als vorausgesetztes "Wesen" und im Zusammenhang mit dem ersten Beweger als Ursache etc. etc.). Es gibt also in der Metaphysik genügend Anknüpfungspunkte.



 
[Herrschaftsformen: Demokratie und andere]