"elektronisch gespeichert" verwende ich umgangssprachlich für ein unmittelbar mit elektrischer Energie geschriebenes Zeichen (Datei, Bilddatei). "Elektronisch gespeichert" ist eine Ableitung von Elektronik und "gespeichert" und bezeichnet einen speziellen Aspekt des Schreibens, der in der Umgangssprache hervorgehoben wird, wenn von Computern die Rede ist, aber nicht, wenn auf Papier geschrieben wird. Beim Schreiben auf Papier sprechen wir umgangssprachlich eben von Schreiben und beim Schreiben auf einen Harddisk sprechen wir von Speichern, weil das Schreiben technisch in zwei Teilprozesse zerlegt wird, so dass zuerst nicht auf den Disk (sondern quasi auf den Bildschirm) geschrieben wird und dann das auf den Disk kopieren einen zweiten Prozess darstellt, der als "Speichern" bezeichnet wird.
Weniger umgangsprachlich wird am Computer natürlich nicht "auf den Bildschirm geschrieben", sondern auf einen materiellen Datenträger, der Memory (oder (Arbeits)Speicher) genannt wird. Ich stelle also auch beim Schreiben mit dem Computer materielle Zeichenkörper her. "Elektronische Zeichen" gibt es in verschiedenen Konstruktionen. Elektronisch bedeutet, dass die Zeichen mittels eines elektronischen Schreibgerätes hergestellt werden, welches beispielsweise im Falle eines Disks das Material, das beschrieben wird, magnetisch strukturiert:
Im sogenannten Arbeitsspeicher werden andere Schreibwerkzeuge verwedet, das Prinzip bleibt aber dasselbe. Die Zeichenkörper werden im Computer soviel oder so wenig gespeichert, wie auf einem Brief. Die Zeichenkörper werden als Artfakte hergestellt und sind dann an einem bestimmten Ort, wenn man will, gelagert, aufgestellt oder eben gespeichert (siehe Speicher). |
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Die elektronisch gespeicherten Zeichenkörper sind zwar physisch, sie sind aber im Unterschied zu den Buchstaben auf einem Briefpapier nicht "von Auge" lesbar. Sie sind viel zu klein, als dass man sie von blossem Auge sehen könnte, und selbst wenn man sie durch eine mächtige Lupe sichtbar machen könnte, hätten sie immer noch eine Form, die für Menschen kaum identifizierbar und mithin lesbar wäre. Wir brauchen deshalb allerlei "Lese"geräte, die zwischen verschiedenen Zeichenformen vermitteln. Ein Lochkartenleser tastet mit stromleitenden Metallbürsten die Lochmuster ab, Scanner leiten reflektiertes Licht auf einen Lichtsensor, der analog der Retina funktioniert.