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konsensuell ist wird oft mit konsensual verwechelt oder gleichgesetzt und dann mit einvernehmlich auf Konsens bezogen.
Wortschatz Leipzig unterscheidet konsensual und konsensuell, gibt aber keinerlei Erläuterungen, sondern nur Beispiele, die den Unterschied gerade nicht zeigen. Wiktionary kennt auch beide Wörter, übersetzt aber beide mit Konsens, einvernehmlich. Als Beispiel dient konsensueller Geschlechtsakt versus Vergewaltigung.

Ich unterscheide mit Duden online konsensual (bildungssprachlich veraltend) für einvernehmlich und konsensuell (Medizin, sonst veraltet) für übereinstimmend.
Ich interpretiere Duden so: Man kann darin übereinstimmen, dass es nicht einvernehmlich ist, wenn einer den anderen zwingt.
Ich verwende den Ausdruck konsensuell aber nicht wie Duden, sondern in einem neuen Kontext, den H. Maturana (oder sein Übersetzer) eröffnet hat.

Der Ausdruck konsensuell wurde in der deutschen Übersetzung der Texte von H. Maturana verwendet, der im englischen Original von "Consensual Domains" spricht.

Die gemeinte Übereinstimmung bezieht sich nicht auf Meinungen oder Ansichten, sondern auf einen Handlungszusammenhang, in welchem ich beispielsweise erkenne, dass der andere spricht, nicht nur Geräusche macht, oder dass die Artefakte, die er herstellt eine Gegenstandsbedeutung haben.
Es geht also nicht darum, dass ich mit etwas Gesagtem einverstanden bin, sondern darum, dass ich erkenne, dass etwas gesagt wird.
siehe dazu konsensueller Bereich.


 
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