Mikro heisst eigentlich klein, aber beim Mikroprozessor geht es nicht so sehr ums Kleinsein, sondern um eine sehr grosse Integration (integrierter Schaltkreis, IC). Das Präfix hat eine eher kommerzielle Bedeutung: erschwingliche Kleincomputer, die als Mikrocomputer bezeichnet wurden.
Der Mikroprozessor beruht auf der Entwicklung von Herstellungsverfahren.

Die Bezeichnungen waren immer Teil der Umgangssprache und wurden beliebig vertauscht:
Ein Computer und ein Prozessor sind zwei ganz verschieden Sachen.

Als Mikroprozessor bezeichne ich einen als integrierter Schaltkreis (IC) ausgeführter Prozessor, also eine spezifische Konstruktion eines Prozessors, an dessen Funktion oder Funktionsweise sich damit nichts ändert.

Der Mikroprozessor wurde nicht als Computer, sondern für Minicomputer der Firma Datapoint entwickelt. Weil Datapoint den bei Intel in Auftrag gegeben Mikroprozessor nicht wollte, hat Intel den 4004 als CPU für Computer ausgebaut und vermarktet.

Zur Realisierung eines kompletten Computers musste der ursprüngliche Mikroprozessor noch um Speicher und Ein-/Ausgabe-Funktionen erweitert werden. Nur wenige Jahre nach der Einführung von Mikroprozessoren etablierte sich der Begriff des Mikrocontrollers, der auch diese Funktionen auf einem Chip vereint. Aber auch in diesem Fall blieben die Bezeichnungen beliebig.

Ein Computer - egal ob er als Mini oder Mikro bezeichnet wird - hat ein Eingabegerät wie beispielsweise eine Tastatur. Wenn der Mikroprozessor als CPU eines Computers verwendet wird, muss er eine Schnittstelle zum Eingabegerät haben, die konventionellerweise als Eingabe bezeichnet wird.
Die ersten Computer, die noch auf Radioröhren beruhten, hatten noch keine klar abgegrenzte CPU, sondern einfach viele verschiedene Teile.

Wie der Prozessor als CPU funktioniert beschreibe ich unter Computertechnik