Elektrischer Strom fliesst in geschlossenen Leitungen. Im einfachsten Fall verbindet eine Leitung eine Stromquelle mit einen Stromverbraucher und diesen mit der Senke, wobei Quelle und Senke eine - unter Spannung stehende - Einheit bilden, so dass die Leitung einen Stromkreis bildet. Wenn kein Verbraucher in der Leitung ist, spreche ich von einem Kurzschluss. In diesem umgangssprachlichen Commonsense sind allerlei technische Fragen aufgehoben. Es ist eine naive Beschreibung einer leicht wiederholbaren Erfahrung: ich kann ein Glühlampe als Stromverbraucher zwischen die Klemmen einer Batterie halten.
Die Stromrichtung ist angesichts des Wechselstroms unerheblich. Ihre Festlegung ist konventionell, aber elektrotechnisch enorm wichtig, weil sie die Vorzeichen aller Formeln (Knotenregel (Kirchhoff 1), Maschenregel (Kirchhoff 2)) bestimmt. |
Bildquelle: Wikipedia |
Vorab:
|
Die "Energie" "fliesst" vom vorderen zum hinteren Zahnrad Bildquelle: Wikipedia |
In einem Plan für eine elektrische Schaltung wird die elektrische Stromrichtung durch einen Zählpfeil gekennzeichnet, dessen Richtung üblicherweise der elektrischen Stromrichtung entspricht. Sollte sich herausstellen, dass die elektrische Stromrichtung dem Zählpfeil entgegengesetzt ist, so erhält die Stromstärke bezüglich der Pfeilrichtung einen negativen Wert. Zum Sprachchaos:
|
Stromkreis mit Elektronen- und Ionenleitung in einer Reihenschaltung aus Batterie, Ionenleiter (Salzlösung in einem Trog) und Glühlampe, welche durch den Strom zu leuchten beginnt. Mit roten Pfeilen ist die Richtung des elektrischen Stroms (= „technische Stromrichtung“) eingetragen. Grüne Pfeile markieren die Strömungsrichtung der negativ geladenen Ladungsträger, im Metalldraht sind dies Elektronen. Quelle: Wikipedia Um keinen Konflikt mit der bereits bestehenden Literatur zu erzeugen, wurden zwei Stromrichtungen eingeführt, und zwar die technische (Sichtweise von Ampère) und die physikalische (Richtung der Elektronen). Quelle: Andreas Haja https://go.tfe.academy/21020316 |