Technik [griech.], Bezeichnung für die Gesamtheit aller Objekte (Werkzeuge, Geräte, Maschinen u.a., Maßnahmen und Verfahren, die vom Menschen durch Ausnutzung der Naturgesetze und -prozesse sowie geeigneter Stoffe hergestellt bzw. entwickelt werden und sich bei der Arbeit und in der Produktion anwenden lassen. Darüber hinaus bezeichnet Technik die Wiss. von der Anwendung naturwiss. Erkenntnisse. Die Einteilung der Technik in bestimmte Sachbereiche erfolgt nach prakt. und organisator. Gesichtspunkten. Durch die Technik sind in der Vergangenheit die Lebensbedingungen des Menschen zunehmend verbessert und erweitert worden. Andererseits beeinflußt jedoch die Technik heute die Umwelt schon so weit, daß ernste ökolog. Schäden bereits eingetreten sind und der Nutzen der Technik in ihrem heutigen Ausmaß nicht mehr unumstritten ist. Die mit techn. Entwicklungen eng verknüpfte Veränderung handwerkl. Produktionsformen bis hin zur industriellen Produktionsform zog die ›techn. Revolution‹ des Maschinenzeitalters nach sich, der eine zweite techn. Revolution durch die Automatisierung des 20. Jh. entspricht. (siehe Tabelle Erfindungen und Entdeckungen). (c) Meyers Lexikonverlag
"Die Technik als Werkzeug erspart Arbeit; die Technik als Apparat aber bringt künstliche Welten hervor, sie eröffnet Erfahrungen und ermöglicht Verfahren, die es ohne Apparaturen nicht etwa abgeschwächt, sondern überhaupt nicht gibt. Nicht Leistungssteigerung, sondern Welterzeugung ist der produktive Sinn von Medientechnologien." (S. Krämer: Das Medium als Spur und als Apparat)
Eine Technik ist die Einrichtung einer Sequenz von Ereignissen derart, dass diese Sequenz wiederholbar abgerufen werden kann. Die Ausgangs- und Endzustände der Sequenz sind definiert. Die Verknüpfung der Ereignisse zu ihrer Sequenz ist das Ergebnis eines Automatismus, der in der Natur der Sache vermutet wird. (http://www.dirkbaecker.com/Technik.pdf)
"Man muss die Technik, verstanden als Milieu des epiphylogenetischen Gedächtnisses im Allgemeinen, sorgfältig von den Mnemotechniken im strengen Sinne unterscheiden. Der Mensch ist ein kulturelles Wesen genau in dem Maße, in dem er, ebenso grundsätzlich, ein technisches Wesen ist. Weil er vom dritten, technischen Gedächtnis umgeben ist, vermag er jene intergenerationelle Erfahrung zu akkumulieren, die wir oft Kultur nennen. Deshalb ist es absurd, Technik im Gegensatz zur Kultur zu denken. Technik ist vielmehr die Bedingung der Kultur, insofern als sie deren Weitergabe und Übertragung allererst ermöglicht. Dessen ungeachtet gibt es eine Epoche der Technik, und das ist eben unsere Epoche der Technologie, wo die Kultur in die Krise gerät, weil, sie von der Industrie vereinnahmt, industriell wird und als Kulturindustrie den Imperativen des Marktkalküls unterworfen ist. " Stiegler, Bernard und Erich Hörl (Hg.): Denken bis an die Grenzen der Maschine. Zürich, Berlin 2009, S. 60
"Jedes technische Problem und jeder technische Erfolg wird unvermeidbar sofort auch ein soziales, ein psychologisches Problem, und zwar in der Art, daß dem Menschen eine Sachgesetzlichkeit, die er selbst in die Welt gesetzt hat, nun als soziale, als seelische Forderung entgegentritt, die ihrerseits gar keine andere Lösung zuläßt als eine technische, eine vom Menschen her geplante und konstruktive, weil dies das Wesen der Sache ist, die es zu bewältigen gilt. Der Mensch löst sich vom Naturzwang ab, um sich seinem eigenen Produktionszwang wiederum zu unterwerfen." (Schelsky: Der Mensch in der wissenschaftlichen Zivilisation. Köln/Opladen 1961)
" [...] Von Technik spricht man dann, wenn [eine beobachterabhängige] Fixierung für wiederholten Gebrauch erfolgt. " (Luhmann, N. (2002) Die Politik der Gesellschaft, S. 24)
Geschichte der antiken Technik
[Informatikunterricht auf dem Holzweg ]
Technik in der Antike: " “Die antike Technik war lange Zeit ein von der Alten Geschichte und der Archäologie weitgehend vernachlässigtes Forschungsgebiet, und auch in der allgemeinen Technikgeschichte dominierten Arbeiten zu den nachantiken Epochen. 1984 erschienen dann zwei Bücher, die für die antike Technikgeschichte eine eminente Bedeutung besaßen: K. D. White legte mit Greek and Roman Technology die erste umfassende, modernen wissenschaftlichen Standards entsprechende Darstellung antiker Technik vor und wies darin auf die zahlreichen technischen Neuerungen in Griechenland und Rom hin. Ö. Wikander zeigte in Exploitation of water-power or technical stagnation? am Beispiel der Wassermühle, dass neue Techniken in der Antike wirtschaftlich genutzt wurden und eine weite Verbreitung fanden. Seit den Arbeiten von White und Wikander wurde eine große Zahl von Untersuchungen zur antiken Technik publiziert, die unser Wissen erheblich erweitert und die ältere These einer technischen Stagnation in der Antike widerlegt haben. Der gegenwärtige Kenntnisstand wurde zusammengefasst in J. P. Oleson (Hg.), The Oxford Handbook of Engineering and Technology in the Classical World, Oxford 2008. Dieses Handbuch unterstreicht die eminente Bedeutung technikhistorischer Forschung für die modernen Altertumswissenschaften. Der Kurs hat das Ziel, am Beispiel ausgewählter Quellen in die Fragestellung und Methodik der antiken Technikgeschichte einzuführen und gleichzeitig wichtige Ergebnisse der neueren Forschung zu vermitteln. ”
zur planetarischen Technik (bei Jünger und Heidegger in der Differenz Nation und Welt)
http://books.google.ch/books?id=Tsv1MSmCBmYC&pg=PA96&lpg=PA96&dq=planetarischen+Technik&source=bl&ots=2Wq2dKScHw&sig=7gWpHDkpt3AFwcEfidHIQ6tZnp4&hl=de&sa=X&ei=p8HqUcnpNoGo4ASlyICIDQ&ved=0CHcQ6AEwCQ#v=onepage&q=planetarischen%20Technik&f=false