Als Webstuhl bezeichne ich eine Pseudomaschine zur Herstellung von Geweben. Die Tätigkeit heisst Weben. Von einer Pseudomaschine spreche ich, weil der Webstuhl weder "Werkzeug" noch "Gerät" ist, sondern ein Gestell, das beim Herstellen verwendet wird. Der Webstuhl ist eine Art Infrastruktur. Die einfachste Form ist der Web-Rahmen. Das Wort "Webstuhl" leitet sich nicht vom Wort "Stuhl" ab, sondern stammt vom althochdeutschen Wort "stual", was so viel wie "Gestell" oder "Gerüst" bedeutet. Zur Entwicklung der Webmaschine Der „fliegende Schützen“ des Engländers John Kay hat im Jahre 1733 etwa die dreifache Leistung des Webstuhls (ca. 40 m Schuss pro Minute) gegenüber dem damaligen Standard gebracht. Das Schiffchen mit Schussgarn wird mit sogenannten Treibern durch das Webfach „geschossen“. Die Treiber befinden sich an beiden Seiten des Webstuhls im Schützenkasten, verbunden mit einer Schnurvorrichtung. Der Weber bringt durch einen ruckartigen Zug an der Schnur den Treiber in Bewegung.
Der Power Loom, deutsch Kraftstuhl, ist eine Maschine mit einem Antrieb durch eine Kraftmaschine. Der Power Loom war die erste dampfkraftbetriebene Webmaschine und die erste automatische Webmaschine für breite Gewebe überhaupt. Es handelte sich um eine Schützenwebmaschine: Das Weberschiffchen wurde an seinen Enden verstärkt und hieß fortan Schützen. Das Prinzip war jedoch das gleiche wie bei den Handwebstühlen, es handelte sich vielmehr um eine Weiterentwicklung des Schnellschützen-Webstuhls, den John Kay 1733 erfunden hatte. [ ] |
Schema eines Flachwebstuhls. Die Walze rechts (a) ist der Kettbaum. Die Walze links (b) ist der Warenbaum, auf den das fertige Gewebe aufgerollt wird. Bildquelle: Wikipedia |