Le Malade imaginaire (Der eingebildet Kranke)
Dom Juan ou le Festin de pierre
Der Bürger als Edelmann
Jean-Baptiste Poquelin, alias Molière; (1622-1673) war Schauspieler und Dramatiker. Er machte die Komödie zu einer der Tragödie gleichwertigen Gattung. Den Durchbruch erzielte Molière im November 1659 mit seiner in Prosa verfassten Komödie Les précieuses ridicules (Die lächerlichen feinen Damen), seinem ersten für ein überwiegend Pariser Publikum konzipierten Stück. Am Beispiel der beiden Protagonistinnen, zweier etwas exaltierter, möchte-gern-adelig und gebildet tuender Bürgermädchen, verspottet er hier die gekünstelte Sprechweise und die wirklichkeitsfremden Denkweisen der Preziösen, wie sie inzwischen auch im Bürgertum zu finden waren. Bekannt ist der Bürger Jourdain in „Der Bürger als Edelmann“, der sich als Neureicher in den gebildeten Kreisen der französischen Aristokratie bewegt und großen Lerneifer an den Tag legt. Als eines Tages unter seinen neuen Freunden von Dichtung und Prosa die Rede ist, entdeckt Jourdain zu seinem Erstaunen und mit übergroßer Freude, dass er immer dann, wenn er spricht, Prosa spricht. Er ist von dieser Entdeckung überwältigt: „Ich spreche Prosa! Ich habe immer schon Prosa gesprochen! Ich habe mein ganzes Leben lang Prosa gesprochen!“ Gregory Bateson schreibt: Erklärungen beruhen auf Tautologien. Sein Beispiel (auch von Heinz von Foerster verwendet) ist die einschläfernde Wirkung von Opium, mit welcher der Prüfungskandiat in Molieres Le malade imaginaire begründet, das Opium einschläfernd wirkt. (Geist und Natur:108). |