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Literatur

Die Geschwindigkeit des Gedankens 1862
Grundzüge der physiologischen Psychologie 1874
Ausfrageexperimente 1907

Zur Person

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Quelle: Wikipedia
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Wilhelm Maximilian Wundt (1832-1920) gründete 1879 das erste Institut für experimentelle Psychologie.

W. Wundt machte die Psychologie zu einem Forschungsprojekt, das sehr rasch Verbreitung gefunden hat. Er setzte mit seinen Experimenten die Kategorien "Denken" und "Sinne" anstelle von Seele und Leib. Er war mit seinen Experimenten Wegbereiter des Behaviorismus im Sinne einer akademischen Lehre, die sich nicht um praktische Fragen, wie etwa der Heilung von Kranken kümmerte. Er schuf damit die eine Hälfte der Psychologie, während S. Freud die andere Hälfte besorgte.

Die dritte Hälfte leistete Kulturhistorischen Schule.

W. Wundt war der erste Psychologe, der eine Kategorienlehre ausarbeitete, in welcher "Bewusstseinsvorgänge" als Prozesse zu begreifen sind, die nach eigenständigen psychischen Prinzipien verbunden sind („psychische Kausalität“) im Unterschied zur Naturkausalität der Physiologie. Die speziellen, für die Psychologie fundamentalen Begriffe (Kategorien und Relationsbegriffe) erläutert er an verschiedenen Stellen seines Werks: den Subjektbezug, die Wertorientierung, die Zwecksetzung und die Willenstätigkeit.

W. Wundt plädiert dafür, die neuroanatomischen und neurophysiologischen Fragestellungen an prägnanten psychologischen Konzepten auszurichten. Diese Konzeption einer interdisziplinären Neurowissenschaft ist heute Allgemeingut, doch wird W. Wundts Beitrag zu dieser Entwicklung kaum noch erinnert. Ein zweites Arbeitsgebiet war die Sinnesphysiologie, u. a. zur Raumwahrnehmung, zur visuellen Wahrnehmung und zu optischen Täuschungen.

W. Wundt hat die Geisteswissenschaft - in Anlehnung an die Naturwissenschaft - erfunden und von dieser unterschieden.
Weil sein Beitrag keine Schule bildete, sind die Ausdrücke nicht in seinem Sinn verwendet worden. Man sagt heute eher Sozialwissenschaft und verwendet Geisteswissenschaft für Philosophie - von welcher sich W. Wundt - mit seiner Methodenlehree - gerade abgegrenzt hat.


[ Hauptwerk ]

==> Er charakterisiert den Menschen als „wollendes und denkendes Subjekt“, um die Gemeinsamkeiten mit den Geisteswissenschaften und den kategorialen Unterschied zu den Naturwissenschaften zu kennzeichnen. (zur Tätigkeit, die dann aber wieder verloren geht:)

Kontext, Kontrast, Emergenz, Interaktion und Selbstentwicklung sind herausragende Relationsbegriffe, welche die psychischen Beziehungen kennzeichnen. Als eigenständige Erkenntnisprinzipien der Psychologie im Sinne W. Wundts haben sie direkte Konsequenzen für die Methodenlehre und die Forschungsstrategien und leiten zur empirischen Psychologie weiter. In seiner perspektivischen Sichtweise leiten sie das adäquate methodische Vorgehen in der Psychologie.

In der wissenschaftlichen Psychologie entstand durch W. Wundt der Anfang einer speziellen Kategorienlehre, die jedoch kaum beachtet oder direkt weitergeführt wurde. Andere Psychologen entwickelten eine Vielfalt von psychologischen Fachbegriffen, doch kam es noch nicht, wie in der Biologie, zu einer speziellen Kategorienlehre.


 
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