Theorien nenne ich Argumentationen, in welchen eine (wissenschaftliche) Erklärung eines Phänomens auf ein anderes Phänomen übertragen wird.

Beispiel:
Eine Theorie erläutert beispielsweise, inwiefern das Phänomen "Funke", das ich mittels einer elektrischen Batterie erzeuge, und das Phänomen "Blitz eines Gewitters" in dem Sinne "analog" sind, dass das konstruktive Prinzip der Batterie - eben theoretisch - auch den Blitz erklärt.

Im Alltag (common sense) gibt es zwei andere Auffassungen von Theorie, die spezielle Aspekte der Theorie verallemeinern: Hypothesen und Axiome. Zum einen werden oft Hypothesenbündel - also verallgemeinerte Vermutungen über empirische Tatsachen - als Theorien bezeichnet. Dabei wird unterstellt, dass die Herkunft der Hypothesen irrelevant sei (zb K. Popper). Zum andern werden oft elementare Unterscheidungen, die eine Argumentatin beherrschen - in Analogie zu den Axiomen der Mathematik - als Theorie bezeichnet (etwa S. Freud's Unterscheidung zwischen bewusst und unterbewusst). Ich will hier diese Vorstellungen nicht kritisieren. Ich erwähne sie nur, um zu zeigen, dass auch der Ausdruck "Theorie" sehr verschieden verwendet wird.

Sinnigerweise stellen wir an Theorien noch einige weitere Anforderung (ewa die Generierung von weiteren Hypothesen), auf welche hier aus praktischen Gründen nicht eingegangen wird. Wer sich dafür interessiert, findet mehr in der Literatur zur Wissenschaftstheorie.

Überlege, was für Theorien Du kennst!

Prüfe, inwiefern sie Erklärungen übertragen!

Im Alltag brauchen wir das Wort Theorie (wie fast alle Wörter) sehr vielfälltig und ungenau. Wir sprechen etwas von einer Theorieprüfung beim Autofahren. Und viele Menschen verwenden das Wort Theorie intuitiv konsequent, ohne dass sie sagen können wofür.

Beispiel:
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