Beobachte Deine Wahrnehmung anhand des Wasserfalls von C. Escher!

Es geht hier um den Unterschied zwischen sehen und für-wahr-nehmen.

Ich sehe zuerst ein ziemlich eigenwilliges Gebäude, das auf Anhieb keinen Sinn macht und mich nicht an Gebäude erinnert, die ich kenne. Es scheint ein Kulturmix, ein Phantasyland. Ich isoliere einzelne Teile. Ich sehe einen Wasserkanal. Dann sehe ich dass das Wasser ein Rad antreibt, dann merke ich, dass etwas nicht stimmen - nicht WAHR sein - kann. Jetzt habe ich ein Phänomen. Ich muss genauer hinschauen.

Es handelt sich nicht um eine optische Täuschung, denn ich sehe, dass etwas nicht stimmen kann. Dann kann ich eindeutige "Fehler" auf dem Bild erkennen. Einzelne Säulen verbinden Stellen, die nicht übereinanderliegen. Die Abbildung ist nicht richtig - oder umgekehrt, sie bildet richtig ab, was es nicht geben kann.

Ich nehme etwas wahr, wovon ich weiss, dass es nicht wahr sein kann. Das irritiert (oder pertubiert) mich. Also muss ich mein Störung kompensieren. Das mache ich nicht, indem ich - wie etwa angesichts von Haluzinationen - meine Wahrnehmung untersuche, sondern indem ich das wahrgenommene Objekt untersuche. Das heisst ich traue meinen Sinnen, aber nicht dem Objekt, das hier eine Abbildung eine Objektes ist (Anmerkung 5).