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Theoretische Erklärungen

Konstruktive Erklärungen sind im eigentlichen Sinne des Wortes fiktiv, das heisst, die Konstruktion "erklärt" das mittels der Konstruktion erzeugte Phänomen, das dem zu erklärenden Phänomen theoretisch entspricht. Ich kann also nach der Erklärung eines Phänomens fragen, von welchem ich nicht annehme, dass es durch eine Maschine erzeugt wird. Ich kann mich etwa fragen, wie ich meine Köpertemperatur konstant in der Nähe von 37 Grad halte. Auch solche Fragen kann ich anhand von Mechanismen erklären, wobei ich dann die Funktionsweise des erklärenden Mechanismus erkläre und theoretisch begründe, inwiefern der Mechanismus die für das Phänomen wesentlichen Operationen repräsentiert. Ich erkläre also beispielsweise wie eine thermostatengeregelte Heizung funktioniert und was die Heizung theoretisch mit meinem Körper gemeinsam hat. Dann ist die Erklärung in dem Sinne fiktiv, dass sie einerseits konstruiert und andrerseite unterstellt ist (Anmerkung 1).

Ich kann anhand der Konstruktion weitere Aspekte des Phänomens ableiten und prüfen, ob diese neuen Aspekte beim zu erklärenden Phänomen auch vorhanden sind. Wenn ich unter dem Tempel die Maschine von Heron vermute, kann ich anstelle des Feuers etwa testen, ob sich die Türen auch mit einer andern Form von Wärme öffnen lassen. Ich könnte etwa heissen Dampf in die Feuerstelle pumpen, was die gleiche Wirkung wie das Feuer haben müsste. Wenn sich die Türen so nicht öffneten, wüsste ich, dass ein anderer Mechanismus als Heron's Maschine in der Blackbox sein muss. Würden sich die Türen dagegen auch unter Dampf öffnen, wäre das keinen Beweis für das Vorhandensein genau dieser Maschine. Es wäre nur ein gescheiterter Versuch der Widerlegung. Das ist im Falsifikations-Prinzip von K. Popper ausgedrückt.

Von einer Blackbox im engeren Sinne spreche ich, wenn ich dem Phänomen eine Funktion (x=(f)y) zuweisen kann, die ich experimentell bestimmen kann. Beim Tempel etwa kann ich das Feuer beliebig oft und zu verschiedenen Zeiten anzünden und schauen, ob sich die Türen jedesmal öffnen.

Natürlich müsste ich dazu mit dem Tempel experimentieren dürfen. Beim Tempel mag das vielleicht noch angehen, aber es gibt viele Phänomenträger, bei welchen ich entweder nicht experimentieren kann oder aus moralischen Gründen nicht darf (Anmerkung 4). Ich kann aber natürlich mit meinem Mechanismus experimentieren und so das Phänomen simulieren. So kann ich auch genauer festlegen, was ich als Phänomen betrachte.

    


Anweisungen:

Suche noch ein paar geregelte Mechanismen !

Ueberlege mit welcher Funktionsweise sie welche Phänomen produzieren.

    

Unser Umfeld ist voll von Automaten. Und nur ganz selten überlegen wir, wie das alles funktioniert; meistens nur dann, wenn sie mal nicht funktionieren.


 

Beispiel:
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