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bild Homonym: Die Mechanik als Teilgebiet der Physik behandelt keine Mechanismen.

Jeder Mechanismus repräsentiert ein hinreichend definiertes Verfahren. Den Ausdruck Mechanismus verwende ich, wenn ich die Funktionsweise einer Konstruktion hervorheben will, also genau dann, wenn ich ein Verfahren konstruktiv erläutern will.

Wenn ich einen Mechanismus beschreibe, beschreibe ich das Prinzip der jeweiligen Konstruktion. Ich beschreibe den Mechanismus also nicht so, dass man ihn herstellen kann, sondern so, dass man seine Funktionsweise konstruktiv nachvollziehen kann. Dabei schematisiere ich die Konstruktion. Wenn ich etwa den Webstuhl von J. Jacquard als Mechanismus auffasse, abstrahiere ich Material und Dimensionen und zeige nur, in welcher Anordnung welche Teile stehen. Typischerweise kann ich das etwa in einer schematischen Zeichnung leisten.

Wenn ich die Funktionsweise eines Mechanismus beschreibe, focusiere ich Operationen. Die Funktionsweise des Webstuhls von J. Jacquard etwa erläutere ich als Lochkartensteuerung, mit welcher die Kettfäden des Gewebes vor jedem Schiessen des Webschiffchens vor oder hinter dem Schuss gespannt werden. Die Kettfäden sind dazu so an Nadeln befestigt, dass sie einrücken, wenn die Nadeln auf ein Loch in der Lochkarte treffen. Natürlich ist damit nur ein bestimmter Aspekt der Steuerung focusiert. Wie das Weben als solches und wie der ganze Webstuhl funktioniert, ist damit noch nicht nachvollziehbar.

Jede Funktionsweise kann konstruktiv verschieden realisiert werden. Mit einem Mechanismus beschreibe ich eine konkrete Möglichkeit. Wenn man den Mechanismus wirklich herstellt, ihn also nicht nur in einer Erklärung verwendet, muss man ganz viele praktische Probleme lösen, die im Mechanismus eben nur prinzipiell gelöst sind.

Als Mechanismus bezeichne ich den Träger einer Funktionsweise ... einer Konstruktion, die ein Verfahren hinreichend definiert, indem sie die .

Hinweis:
W. Ashby spricht in seiner hochabstrakten Kybernetik von "Mechanismen", er bezeichnet damit explizit keine Maschinen zum Anfassen, sondern die gemeinte Methode, bei welcher man gerade nicht an Maschinen denken sollte, sondern beispielsweise lieber an ein spukendes Haus.

Als Mechanismus betrachte ich tauto-logischerweise nur, wovon ich gegebenen Falles sagen kann, dass es nicht oder nicht richtig funktioniert. Von einem Hammer beispielsweise kann ich das in keinem Fall sagen, von einem Webstuhl gegebenfalles schon. Mechanismen ändern ihre Zustände zweckmässig, wenn sie ihre Funktion erfüllen.

Wenn ich einen Mechanismus beschreibe, beschreibe ich das Prinzip der jeweiligen Konstruktion. Ich beschreibe den Mechanismus also nicht so, dass man ihn herstellen kann, sondern so, dass man seine Funktionsweise konstruktiv nachvollziehen kann. Dabei schematisiere ich die Konstruktion. Wenn ich etwa den Webstuhl von J. Jacquard als Mechanismus auffasse, abstrahiere ich Material und Dimensionen und zeige nur, in welcher Anordnung welche Teile stehen. Typischerweise kann ich das etwa in einer schematischen Zeichnung leisten.

Wenn ich die Funktionsweise eines Mechanismus beschreibe, focusiere ich Operationen, die dann als Teil-Mechanismus beobachtet werden.
Von der Funktionsweise des Webstuhls von J. Jacquard etwa erläutere ich beispielsweise (nur) die Lochkartensteuerung, mit welcher die Kettfäden des Gewebes vor jedem Schiessen des Webschiffchens vor oder hinter dem Schuss gespannt werden. Die Kettfäden sind dazu so an Nadeln befestigt, dass sie einrücken, wenn die Nadeln auf ein Loch in der Lochkarte treffen. Natürlich ist damit nur ein bestimmter Aspekt der Steuerung focusiert. Wie das Weben als solches und wie der ganze Webstuhl funktioniert, ist damit noch nicht nachvollziehbar.

bild bild
der lochkartengesteuerte
Webstuhl von J. Jacquard
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bild
 
die schematische Funktionsweise

Jede Funktionsweise kann konstruktiv verschieden realisiert werden. Mit einem Mechanismus beschreibe ich eine konkrete Möglichkeit. Wenn man den Mechanismus wirklich herstellt, ihn also nicht nur in einer Erklärung verwendet, muss man ganz viele praktische Probleme lösen, die im Mechanismus eben nur prinzipiell gelöst sind.

Ein sehr spezieller Mechanismus ist ein programmierbarer Prozessor. Im Programm ist beschrieben, wie er funktioniert, wenn er mit diesem Programm programmiert ist.
Im Programm ist aber der Prozessor selbst nicht beschrieben.

Jede Operation kann ... kausaler Zusammenhang ...


 

Der kybernetische Mechanismus

Der kybernetische Mechanismus erklärt das Phänomen, das mit einem Artefakt erzeugt werden kann. Er repäsentiert eine Menge von Operationen, die in einer Blackbox angesiedelt sind.

Hier beginne ich aber mit einem vermeintlich einfachen Beispiel, mit einem Wasserhahn, um einige Begriffe einzuführen.

Der Hahn ist ein hergestelltes Bauteil, mit welchem ich den Durchfluss in einer Leitung gesteuen kann. Darin erkenne ich die Funktion des Hahns. Jeder Hahn erfüllt diese Funktion durch einen Teil des Hahns, den ich so bewegen kann, dass die Leitung offen oder geschlossen ist. Im logisch einfachsten Fall fungiert der Hahn als binärer Schalter. Aber jenseits von Logik braucht das Verändern der Einstellung natürlich Zeit, in welcher der Hahn weder offen noch zu ist. In vielen Fällen verwende ich diese Übergangszustände bewusst zum Dosieren des Flusses.

Wichtig ist hier der Unterschied zwischen Mechanismus und Logik.

Das Öffnen des Hahns bezeichne ich als Operation. Jede elementare Operation verändert den Zustand des Mechanismus.

Jede elementare Operation verändert den Wert einer Variable.

bild bild

Es gibt sehr verschiedene Konstruktionen, Die Funktionsweise


 

Ich höre manchmal Argumente gegen "mechanistisches Denken". Ich kann nicht sehen, inwiefern Denken mechanistisch sein könnte, weil ich keine denkenden Mechanismen kenne. Anhand von Mechanismen kann ich Verfahren begrifflich genau erläutern, indem ich sie als Funktionsweisen von Konstruktionen darstelle. Natürlich sage ich damit auch etwas über meine Art zu denken: Ich erkläre mir Phänomene, indem ich Verfahren suche, mit welchen ich die Phänome erzeugen kann. Mechanismen dienen mir zur Darstellung von Verfahren. Mit etwas komplizierten Mechanismen kann ich beachtlich komplexe Phänomene erzeugen.


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