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Literatur


Zur Person

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Joseph-Marie Jacquard (1752 -1834) erbte er nach dem Tod seiner Eltern deren Weberei-Werkstatt und begann in dieser, die Musterwebtechnik zu mechanisieren. Nach der französische Revolution fand er einige Textil-Fabrikanten, die seine Versuche finanziell unterstützten. Einige wichtige Verbesserungen am Produktionsprozess und den Webstühlen verhalfen ihm zu einigem Ansehen und einer Berufung an das "Conservatoire des arts et métiers" durch Napoléon Bonaparte im Jahr 1804. Dort entdeckte Jacquard die zerlegten Reste von Vaucansons Webmaschine und rekonstruiert diese. Schließlich kombiniert er dessen Steuerungstechnik mit Techniken der österreichischen Musterwebstühle.

bild ein Jacquard-Gewebe

 

Jacquard-Musterwebmaschine

1785 erfand E. Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl. 1805 erfand J. Jacquard seine Steuerung.
1812 gab es alein in Frankreich etwa 18.000 Jacquard-Webstühle.
1832 übernahm C. Babbage die Lochkartensteuerung für seine Differenzmaschine.
1887 übernahm H. Hollerith die Lochkarte für seine TTabeliermaschine.

Der Jacquard-Webstuhl Todesco 1992:80ff gilt gemeinhin als Meilenstein in der Computergeschichte, weil hier die Lochkarte zum ersten Mal industriell verwendet wurde. Hollerithmaschine hat aber wohl mehr zum Computer beigetragen.

Oft wird die Jacquard-Steuerung ist eine frühe Anwendung der Digitaltechnik bezeichnet, was blanker Unsinn ist. Es ist ein analoges Verfahren. Der Webstuhl war auch nicht die erste „programmierbare“ Maschine. Die Lochkarten sind Daten, nicht Programme.

Napoléon war von Jacquards Steuerungssystem begeistert und sprach ihm zur Belohnung eine lebenslange Rente zu. 1806 versuchte Napoléon, die neuen Webstühle per Regierungsdekret durchzusetzen, stieß jedoch auf erbitterten Widerstand der Zünfte, die sich durch die fortschreitende Automatisierung in der Textilindustrie bedroht fühlten. Jacquard wurde mehrmals angegriffen und vor Gericht gebracht. Nachdem jedoch die englischen Textilfabriken anfingen, Jacquard-Webstühle einzusetzen, konnte sich die Technik in Frankreich ebenfalls durchsetzen.

Die wichtigste Verbesserung von Jacquards Musterwebstuhl gegenüber all seinen Vorläufern bestand darin, dass er die Nockenwalze der österreichischen Webstühle durch das Endlosprinzip der Lochkartensteuerung ersetzte. Dadurch konnten endlose Muster von beliebiger Komplexität mechanisch hergestellt werden. Dieser Webstuhl war die erste "programmierbare" Maschine (konnte also umgerüstet werden) und legte somit einen Grundstein zur heutigen Automatisierung. Er beseitigte das letzte Hindernis zur vollständigen Automatisierung der Weberei: die Herstellung von gewebten Mustern.

Napoléon war von Jacquards Steuerungssystem begeistert und sprach ihm zur Belohnung eine Lebenslange Rente zu. 1806 versuchte Napoléon, die neuen Webstühle per Regierungsdekret durchzusetzen, stieß jedoch auf erbitterten Widerstand der Zünfte, die sich durch die fortschreitende Automatisierung in der Textilindustrie bedroht fühlten. Jacquard wurde mehrmals angegriffen und vor Gericht gebracht. Nachdem jedoch die englischen Textilfabriken anfingen, Jacquard-Webstühle einzusetzen, konnte sich die Technik in Frankreich ebenfalls durchsetzen. 1812 gab es in Frankreich an die 18.000 Jacquard-Webstühle (aus Wikipeda)

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