Als Moral bezeichne ich den noch ungeschriebenen Teil der Verfassung, wobei der bereits geschriebene Teil die davor geltende Moral im hegelschen Sinne aufgehoben hat. Die Lehre der Moralien heisst Ethik.
Die sechs Moralstufen nach Kohlberg: Fremd-, Eigen-, Sozial, Gesetzes-, Vertrags- und Prinzipienorientierung
"Als Moral begreife ich generell eine Vorwegnahme von noch nicht erreichten Zuständen" (Todesco, Geld, S. 140).
"Mit ihrer funktionalen Ausdifferenzierung wurden die gesellschaftlichen Subsysteme in ihrer Autopoiesis unabhängig von moralischen Bewertungen und damit quasi strukturell amoralisiert. Insbesondere das Rechtssystem entlastet die Moral, indem es analog zur Moral kontrafaktische stabilisierte Erwartungen normativ formuliert, aber eben in seinem eigenen Code Recht/Unrecht und eben nicht mehr nach moralischen Unterscheidungen. Darüber hinaus und dies ganz im Gegensatz zur Moral generalisiert das Rechtssystem die Geltung seiner Normen mittels des Symbols der Rechtsgeltung." (Luhmann)
aus einen FB-thread mit Journalisten:
Als moralisches Verhalten bezeichne ich, wenn einer dem andern sagt, was un-gutes Verhalten ist, obwohl er weiss, dass der andere weiss. Und als Sumpf bezeichne ich, wenn solche Mitteilungen über Massenmedien veranstaltet werden. Für ersteres ist das oben erwähnte Gespräch Roger Köppel und Hannes Britschgi ein gegenseitiges Musterbeispiel (überdies auch im Massenmedium) - und für letzteres sind es viele Kommentare.
Moral ist sowenig subjektiv wie die Ethik objektiv. Moral ist eine belehrende Verhaltensweise und Ethik ist der Versuch, die Belehrung autoritär (durch irgendwelche Autoritäten wie etwa ein sogenannter Presserat) durchzusetzen. Die WeWo ist ein kapitalistisches Unternehmen, also logischerweise an Verkaufszahlen und Inserenten interessiert. Und jedes Kapital hat seine eigene Ethik, die logischerweise um so mächtiger ist, wie das Kapital grösser ist. Die Schweizerbanken haben beispielsweise ein Bankgeheimnis in ihrer Ethik.