Nutzgeld ist ein Konzept (Buchtitel) von S. Kenawi
"Nutzgeld" von S. Kenawi ist eine eigenwillige Kritikkonstruktion, die sie selbst wie folgt charakterisiert:
Es irritierte am Nutzgeld stets, dass seine Geldfunktion äußerlich nicht erkennbar war, sondern allein von seiner Verwendung nach dem Tausch abhing. Innerhalb eines Naturaltauschsystems konnte im Grunde jede Ware Nutzgeld sein, und war es de facto, wenn sie vom Käufer nicht konsumiert, sondern als Tauschmittel weitergegeben wurde. Der Geldcharakter von Nutzgeld ließ sich folglich nicht am Stoff festmachen. Ob ein Scheffel Weizen Ware oder Geld war, entschied letztlich der Magen des Käufers. Aß er ihn, war der Weizen Ware gewesen, tauschte er ihn gegen Bier oder anderes ein, war er als Geld durch seine Hände gegangen. Bleiben wir unserer Definition treu und betrachten Geld als ein Tauschmittel für Ware, so war Nutzgeld das erste geldartige Tauschmittel. Von modernem Geld unterscheidet es sich allerdings in zwei wesentlichen Punkten. Erstens war es kein immanentes Geld, also nie darauf beschränkt nur Tauschmittel zu sein, da es jederzeit als Gebrauchsgut konsumiert werden konnte. Zweitens entstand es gleichzeitig mit der Ware, da es ja selbst Ware war, so dass Geldmenge und Warenmenge formal stets gleich groß waren. Geldkrisen waren in einem Nutzgeld- bzw. Naturalwirtschaftssystem somit völlig unmöglich.
An dieser Stelle steht die Wirtschaftsgeschichte, wie Carl Menger formuliert, vor einem Problem. Sie kann zwar das Entstehen des Nutzgeldes, nicht aber das des Münzgeldes erklären. 11 http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Menger
"Dass ein Gut von seinem Besitzer gegen ein anderes, ihm nützlicheres, im Austausche hingegeben wird, ist ein Vorgang, welcher auch dem gemeinsten Verstande einleuchtet. Dass aber bei allen einigermaßen zivilisierten Völkern jedes wirtschaftende Subjekt bereit, ja eifrig bemüht ist, seine zum Austausche bestimmten Güter gegen kleine, an sich nutzlos erscheinende Metallscheiben, oder gegen diese letzteren vertretende Urkunden, auszutauschen; dies ist ein dem gemeinen Laufe der Dinge so widersprechender Vorgang, dass es uns nicht wundernehmen darf, wenn er ... als „geheimnisvoll“ erscheint. Menger (1970), S. 3 Falschgeld (Buch (pdf-Anhang))
Kritik:
Nutzgeld ist kein Geld (so wie die Erd-Beere keine Beere ist), was mit dem "Nutz" ja treffend angezeigt ist. Nutzgeld bezeichnet eine Kritik ...