siehe auch Idiosynkrasie, Jargon / Slang |
Als Privatsprache bezeichne ich - in Anlehnung an L. Wittgenstein, aber doch ganz anders - die Sprache des je einzelnen Sprechers. Sie ist in dem Sinne privat, als nur er weiss, was seine Worte bedeuten.
Als Privatsprache bezeichne ich das Sprechen mit implizierten Bedeutungen, die auch auf Nachfragen hin, implizit oder tacit knowledge bleiben.
L. Wittgenstein behandelt - so weit ich sehe - eine ganz andere Geschichte: Er will zeigen, dass beispielsweise auch Begriffe für Psychisches, wie z. B. das Wort „Schmerz“, nicht auf private Episoden Bezug nehmen, sondern auf ein gelerntes Sprachspiel.
L. Wittgensteins Beispiel ist eine Empfindungssprache: "Die Wörter dieser Sprache sollen sich auf das beziehen, wovon nur der Sprechende wissen kann; auf seine unmittelbaren, privaten Empfindungen." (PU 243).
L. Wittgenstein unterstellt die Möglichkeit, das Private öffentlich zu machen, also dass ich mitteilen könne, was die Worte für mich bedeuten. Die hier gemeinte Privatsprache scheint ihm sinnlos zu sein (PU 258).
L. Wittgenstein meint, ein rein privates Erlebnis lasse sich nicht vermitteln, wohl aber der Umgang mit ihm. Ich kann etwa erzählen, was ich gegen Schmerzen mache.
Das Käfer-Gleichnis:
"Angenommen, es hätte jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir ‚Käfer‘ nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Anderen schauen, und jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. […] Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel, auch nicht einmal als ein Etwas, denn die Schachtel könnte auch leer sein" (PU 293).
Sprechen über psychische Vorgänge ist als Sprechen über äusseres Verhalten zu analysieren: "Ein 'innerer Vorgang' bedarf äusserer Kriterien“ (PU 580).