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Literatur

Tractatus logico-philosophicus (1921)
Philosophische Untersuchungen (1953)
Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik
Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie
Ludwig Wittgenstein und der Wiener Kreis
 
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Werkausgabe

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zitiert in:
Sprachspiel im Konstruktiven Wissensmanagement

Zur Person

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Bildquelle: Wikipedia
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Ludwig Wíttgenstein (1889-1951) war Philosoph. Er studierte Ingenieurwissenschaften und wurde dann Schüler von B. Russell. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zur Grundlage zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der analytischen Sprachphilosophie. Im ›Tractatus‹ entwickelt er Hypothesen zur Strukturgleichheit von Sprache und Welt. In den Untersuchungen entwickelt er - etwa zeitgleich mit E. Leisi - eine operationale Semantik in Form eines Sprachspiels.

Weitere "Begriffe":
Familienähnlichkeit, Regelfolgen
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eine grobe Interpretation

Wittgenstein I (der junge Wittgenstein) sagte im Traktat:
1. Die Welt ist, was der Fall ist.
2. Was der Fall ist, die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten.
Die Sachverhalte sind Tat-Sache, jemand muss sie tun. Sprechen kann man über Konstruktionen.

Wittgenstein II (der alte Wittgenstein) entwickelte dann die operationale Semantik, in welcher die (Wort-)-Bedeutung von Wortgebrauch abhängig ist.
Das erzeugt sehr grosse Missverständnisse, weil von "Bedeutung" die Rede ist, aber nicht Bedeutung gemeint ist: "Von einer solchen [Bedeutung] war hier gar nicht die Rede...." ( im letzten Satz von Paragrah 1). Im Sprachspiel bedeutet Bedeutung eine zulässige Ersetzung. Jeder Satz ist eine Konstruktion, die über die Reaktion der Mitspieler auf Brauchbarkeit geprüft wird. Hinweis: Wittgenstein II ist posthum erschienen. Wittgenstein selbst hat seinen Text nur "privatim" geprüft, was er in Paragraph 202 als unzureichend bezeichnet: "Darum ist 'der Regel folgen' eine Praxis. Und der Regel zu folgen glauben ist nicht: der Regel folgen. Und darum kann man nicht der Regel 'privatim' folgen, weil sonst der Regel zu folgen glauben dasselbe wäre, wie der Regel folgen".

Zitate / Anmerkungen

"Kann man denn etwas Anderes als einen Satz verstehen? Oder: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also: Kann man Etwas anders, als als Satz verstehen?" Ludwig Wittgenstein: "Wiener Ausgabe 'The Big Typescript'", Seite 15.

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"Der Gruß der Philosophen untereinander sollte sein: Laß Dir Zeit.'" 'Vermischten Bemerkungen()

Die Bedeutung ist der Gegenstand (Frege und Wittgenstein (Gram-Duden 522)

In Arnheim (S.186): Wissen ist Beschreiben können.

Die Sprache ist die Gesamtheit der Sätze. (Wittgenstein)

"Wenn man aber sagt: 'Wie soll ich wissen, was er meint, ich sehe ja nur seine Zeichen?', so sage ich: 'Wie soll er wissen, was er meint, er hat ja auch nur seine Zeichen.'" Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, § 504

Schachmetapher Wittgensteins (Wittgenstein, L., Philosophische Grammatik, Werkausgabe Bd.4., Frankfurt a.M. 1989(3), S.49f.

"I can oly describe my feeling by the metaphor, that if a man could write a book on Ethiks which really was a book on Ethics, this book would with an explosion destroy all the other books in the world ... Ethics if it is anything is supernatural ..." Lecture on Ethics, 1929

"Die Philosophen sind oft wie kleine Kinder, die zuerst mit ihrem Bleistift beliebige Striche auf ein Papier kritzeln und dann den Erwachsenen fragen 'Was ist das?' - Das ging so zu: Der Erwachsene hatte dem Kind öfter etwas vorgezeichnet und gesagt 'das ist ein Mann', 'das ist ein Haus', usw. Und nun macht das Kind auch Striche und fragt: Was ist nun das?"

"Was feststeht, tut dies nicht, weil es an sich offenbar oder einleuchtend ist, sondern es wird von dem, was darum herumliegt, festgehalten."

"Denk dir eine Gemälde, eine Kreuzabnahme etwa; was wäre es uns, wenn wir nicht wüßten, welche Bewegungen hier festgehalten wurden. Und das Bild zeigt uns diese Bewegungen und es zeigt sie uns auch nicht. (Das Bild der Kavallerieattacke, wenn der Betrachter nicht weiß, daß die Pferde so nicht stehen bleiben.)" (Werkausgabe, Bd.7, 4. Auflage, Frankfurt a.M. 1989, S.289)

"Unsere klaren und einfachen Sprachspiele sind nicht Vorstudien zu einer künftigen Reglementierung der Sprache, - gleichsam erste Annäherungen, ohne Berücksichtigung der Reibung und des Luftwiderstandes. Vielmehr stehen die Sprachspiele da als Vergeleichsobjekte, die durch Ähnlichkeit und Unähnlichkeit ein Licht in die Verhältnisse unsrer Sprache werfen sollen." (PU 130)

...die Schlussfolgerungen, die Wittgenstein zieht, unterschiedlich zu beherzigen. Seine „Philosophie“, sagt er, lasse „alles, wie es ist“ – stelle „alles bloß hin“ und erkläre und folgere nichts. „Da alles offen“ liege, sei nämlich „nichts zu erklären.“ [Technologie der Erklärung: Man kann einen Mechanismus nicht erklären! ]

Philosophischen Untersuchungen heißt es in § 43: „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache.“ Im direkt davor stehenden Satz bemerkt Wittgenstein jedoch einschränkend: „Man kann für eine große Klasse von Fällen der Benützung des Wortes Bedeutung – wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung – dieses Wort so erklären: Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“. Die Deutung dieser Textpassage wirft ein weiteres Schlaglicht auf die unterschiedlichen Zugänge von Therapeuten und Metaphysikern.

Wir dehnen unseren Begriff der Zahl aus, wie wir beim Spinnen eines Fadens Faser an Faser drehen. Und die Stärke des Fadens liegt nicht darin, dass irgendeine Faser durch seine ganze Länge läuft, sondern dass viele Fasern einander übergreifen.“ Philosophische Untersuchungen, § 67

"Aber ist es nicht die Erfahrung, die uns lehrt, so zu urteilen, d.h., dass es richtig ist, so zu urteilen? Aber wie lehrt?s uns die Erfahrung? Wir mögen es aus ihr entnehmen, aber die Erfahrung rät uns nicht, etwas aus ihr zu entnehmen. Ist sie der Grund, dass wir so urteilen (und nicht bloß die Ursache), so haben wir nicht wieder einen Grund dafür, dies als Grund anzusehen." Wittgenstein, Über Gewissheit, §129

Ein Mensch allein in seinem Zimmer
"Es könnte nichts merkwürdiger sein, als einen Menschen bei irgend einer ganz einfacher alltäglichen Tätigkeit, wenn er sich unbeobachtet glaubt, zu sehen. Denken wir uns ein Theater, der Vorhang ginge auf und wir sähen einen Menschen allein in seinem Zimmer auf und ab gehen, sich eine Zigarette anzünden, sich niedersetzen, u.s.f., so, daß wir plötzlich von außen einen Menschen sähen, wie man sich sonst nie sehen kann; wenn wir quasi ein Kapitel einer Biographie mit eigenen Augen sähen, – das müßte unheimlich und wunderbar zugleich sein. Wunderbarer als irgend etwas, was ein Dichter auf der Bühne spielen oder sprechen lassen könnte, wir würden das Leben selbst sehen. – Aber das sehen wir ja alle Tage, und es macht uns nicht den mindesten Eindruck! Ja, aber wir sehen es nicht in der Perspektive. 1930 (In: Vermischte Bemerkungen, p. 17.)

123 L.Wittgenstein sagt: ”Das Zeichen ist das sinnlich Wahrnehmbare am Symbol” (Wittgenstein,1963,26).
S.212 Wittgenstein, L.: Tractatus logico-philosophicus, Frankfurt 1963

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das Wittgensteinsche:
"Ferner gibt es einen in Deutschland und speziell in der Soziologie allerdings nicht sehr ausgeprägten Trend, den m an als Wittgensteineffekt bezeichnen könnte: Alles wird in Richtung auf Sprache aufgelöst: die Sprache, m it der m an über etwas spricht, wird genauer analysiert, und inzwischen hat sich eine riesige Literatur aufgehäuft, die sich m it dem sprachlichen Behandeln von Gegenständen befaßt und durch dessen Zerlegung man weiterzukommen hofft.
Vergleichbares findet man nun auch im Bereich der soziologischen Theorie. Hier wird die traditionsreiche Annahm e, die Gesellschaft bestehe aus M enschen, sei also eine M enge von M enschen in irgendw elchen Beziehungen, mehr und m ehr ersetzt durch eine Begrifflichkeit, die nur noch von Rollen oder von Institutionen spricht. Die Individualität des Individuum s wird rekonstruiert als ein Resultat von Rollendifferenzierung. M an sagt dann, je differenzierter die Rollen in der Gesellschaft sind, desto m ehr m üsse das Individuum seine Rolle wechseln und desto m ehr habe es Anlaß, sich über seine Identität und die Konsistenz seines Verhaltens Gedanken zu machen, desto m ehr bilde es Individualität aus. An diese Phase, die m it den Klassikern der Soziologie schon erreicht war, schloß eine weitere Entwicklung an, die den Begriff der Rolle und den Begriff der Institution durch den Begriff der Verhaltenserwartung auflöst: Alle sozialen Strukturen sind letztlich Verhaltenserwartungen, und die Forschung interessiert sich dann für die sozialen Konditionierungen der Erwartung des Verhaltens. W as als Person sichtbar ist, ist eigentlich nur eine Erwartungskollage: das, was m an notfalls und normalerweise zusammenhält, wenn m an m it anderen zu tun hat. In das Innenleben des M enschen kann man gar nicht hineinleuchten, denn das würde jede soziale Kommunikation sofort zum Stillstand bringen." (Luhmann, Soziologische Aufklärung 6, S. 268)


 
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