Taijiquan Seidenübung        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 

Als Seidenübungen (Chán sī gōng) bezeichne ich eine Basisübung im Chen-Taijiquan. Chen Xin (16. Generation, 1849–1929) beschreibt in seinem Werk die grundlegende Theorie, aber noch nicht die heute gemachten Übungen.

Die Seidenübungen bestehen aus wenigen - für die Übung isolierten - Bewegungen, anhand welcher zwei wesentliche Aspekte geschult werden. Zunächst geht es um das richtige Ausführen der Form, wozu verschiedene Phasen isoliert werden, so dass beispielsweise das Verschieben des Zentrums von den damit verbundenen Bewegungen der Hände unterschieden wird.

Den isolierten Bewegungen wird dann später je einem Chi-Fluss zugeordent, so dass Yin und Yang in den Bewegungen unterschieden und zugeordnet werden kann.

Die Metapher bezieht sich auf das Abwickeln des Seidenfadens vom Kokon. Die "Seidenfäden" dürfen nicht reissen und nicht verkleben. Ersteres droht, wenn die Übung zu hart, mit zu viel Kraft oder zu viel Yang gemacht wird, letzteres wenn die Fäden nicht auseinander gehalten werden. Die "Seidenfäden" - die es wahrzunehmen gilt - sind Verbindungen zwischen einander entsprechenden Punkten im Körper, wodurch die Bewegungen eine ganzheitliche Qualität erhalten. "Steht die Hand still, steht der ganze Körper still. Bewegt sich die Hand, bewegt sich der ganze Körper."

Eine sehr umfassende Beschreibung gibt F. Marquardt in seinem Text Die Seidenübungen im Chenstil Taijiquan, den ich auch als sehr gute Einführung ins Taijiquan empfehlen kann.

bild bild
Bildquelle: Marquardt, F.: Seidenübungen

siehe auch Hyperbibliothek: TaiJi Taijiquan

und ChiDance bild


 
[ ]
[wp]