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Als Teleologie bezeichne ich eine Lehre drüber, wie Verhalten und Ziel zusammenhängen. Weil beide Begriffe in der telelogischen Diskussion sehr verschieden verwendet werden, ist eine klare Bestimmung nicht möglich.

Oft wird nach Aristoteles zwischen Wirkursachen und Finalursachen (Zielzustände) unterschieden. Teleologie wurde von C. Wolff in seiner "Philosophia rationalis" (1728) eingeführt.
N. Wiener hat aber den Begriff in einen neuen Kontext gestellt

Die aufgeklärte Wissenschaft (etwa die Evolutionstheorie) argumentiert ohne teleologische Ziele. Die Kybernetik dagegen spricht von Eigenwerten, die als kybernetische Ziele erscheinen, was N. Wiener explizit als Teleologie bezeichnet hat.

E. von Glasersfeld diskutiert verschiedene Missverständnisse, die ich unter Governetik diskutiere.

Eine wichtige Aussage (mit sehr verschiedenen Interpretationen) besteht darin, dass der sich verhaltende Gegenstand sein Ziel in sich trage. Aristoteles sagte das, über Lebewesen, Wiener über Maschinen.

Literatur:
N. Wiener: Behaviour, Purpose and Teleology
H. Heine: Zur Teleologie


 

"Bis ins 17. Jahrhundert hinein galt die von Aristoteles, dem Urheber des teleologischen Prinzips, stammende und durch die Kirche sanktionierte Doktrin, Leben sei der von der Form geprägte Stoff. Das formende Prinzip des Lebens nannte Aristoteles Entelechie (entelés vollständig, échein besitzen), um auszudrücken, dass das Leben sein Ziel vollständig in sich trage. Das stoffliche Prinzip bezeichnete er als dýnamis, als Möglichkeit des Stoffes nämlich, Einwirkungen zu erleiden; energe߿a (lat. actus) stand in diesem Zusammenhang für die Einwirkung als Veränderung des Möglichen in die von der Entelechie vorgegebenen Richtung".
https://www.vordenker.de/ukramer/uk_kybernetik_ursprung.pdf
 


Kommt noch:
Es gibt auch eine Rechtsauffassung, die Teleologie genannt wird, nach welcher das Handlungsziel der Handelnde als Handlungsfolge zusammen mit den anderen Folgen zu verantworten hat. Es wird daraufhin geprüft, ob diese praktischen Folgen (etwa Annehmlichkeit, Nützlichkeit) zur Realisierung eines moralischen Werts beitragen. Das Begründungsverfahren lässt auch Zwischenstufen zwischen gut und schlecht zu.


 
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