Den Ausdruck Governetik habe ich erfunden, um eine Differenz einzuführen. Ich unterscheide Kybernetik und Governetik. |
Als Governetik bezeichne ich ein Interpretation der Kybernetik, bei welcher ... N. Wiener hat sich mit der Bezeichnung "Kybernetik" auf den Governor ... Gubernator ...
Ich habe gerade ein neues Wort erfunden: #Governetik.
Ich verwende es für entstellte Kybernetik, in welcher handelnde Menschen vorkommen.
Kybernetische Systeme haben ein Ziel, das in dem Sinne ausserhalb des Systems liegt, als es durch das Verhalten des System festgestellt werden kann.
Das Standardbeispiel ist der Thermostat. Er verändert seinen Sollwert nicht, das mache ich.
Kybernetik ist von "Steuermann", der Governator (Guberntator) heisst, abgeleitet. Maxwell hat sich auf Ampere bezogen und dieser auf Plato, der seinen Staat mit einem Schiff verglichen hat, das einen "Führer" hat.
Der Schiffseigner (sei er nun Kapitän oder nicht) legt das Ziel des Schiffes fest. Die Kybernetik beschreibt, wie das Ziel erreicht wird, aber nicht, was der Schiffeigner für Gründe hat, ein bestimmtes Ziel vorzugeben.
Wiener hat zuerst von Steuerung im Organismus und in der Maschine gesprochen, wo bekanntlich keine Ziele festgelegt werden. Erst das Geschwätz der Sklavenhalter - das er sich mit dem Ausdruck Teleologie eingebrockt hat - hat ihn vom Weg abgebracht und die heutige "soziologische Kybernetik" hervorgebracht - die ich jetzt als Governetik bezeichne.
Das begriffliche Chaos stammt von Menschen mit Führer-Qualitäten, die wissen, was für ein autopoietisches System gut ist, die den Zweck des Menschen kennen.
Was sich Wiener an philosophischem Zeugs einhandelte, kann man hier in geraffter Form als kleine Philosophiegeschichte zur Teleologie nachlesen.
Das belegt auch gut, dass die Unterscheidung Kybernetik/Governetik sinnvoll ist: mit Kybernetik hat das alles nichts zu tun. Zum Ursprung der Kybernetik
Es gibt zwei "Kybernetiken": eine von A. Ampere (1834) und eine von N. Wiener (1943, 1948), die nichts miteinander zu tun haben, aber sehr oft vermengt werden. Um diesem begriflichen Chaos zu entgehen, bezeichne ich die Kybernetik von A. Ampere und alle ihm folgenden Vermischungen vorab in der Sozialphilosophie, in welchen Menschen anstelle von Organismen vorkommen, als Governetik.
A. Ampere befasste sich mit der Kunst des Regierens und übernahm dabei von Plato nicht nur die Metapher eines Steuermanns, sondern auch die griechische Bezeichnung Kubernetes in seine Cybernétique, er verwendete aber auch die lateinische Übersetzung Gubernator, an die sich C. Maxwell 1868 anlehnte, als er den Rückkoppelungsmechanismen eines Fliehkraftreglers Governor nannte, weil er im Prinzip einen Schiffssteuermann ersetzen kann. Weshalb N. Wiener, der sich mit Maxwells Rückkoppelungsmechanismen befasste, wiede auf den griechischen Ausdruck zurückgriff, weiss ich nicht. Man erzählt dazu, dass C. Shannon ihn dazu gedrängt habe, die neue Disziplin als Kybernetik zu bezeichnen: "Norbert, nimm doch Kybernetik; da weiss niemand, was
du meinst, und das bringt dir in Diskussionen nur Vorteile". Dass angesprochene Nichtwissen bezog sich auf die von N. Wiener neu ausgelöste Diskussion um die Teleologie, die in der Wissenschaft als aristotelische Zweckursache weitgehend abgelehnt wurde, während sie in der Kybernetik von N. Wiener im Zentrum steht.
Das begriffliche Chaos beruht darauf, dass bei Plato und A. Ampere der Steuermann das Schiff lenkt, während er bei C. Maxwell und N. Wiener nur auf die Vorgaben eines Kapitäns reagiert. Im ersten Fall setzt der Steuermann Ziele, im zweiten Fall hat er einen Zweck, nämlich ein ihm vorgegebenes Ziel zu erreichen.
Die sozialphilosophische Ambivalenz besteht darin, dass der Gouverneur, der im Fall von A. Schwarzenegger Governator genannt wurde, das Ziel, das ihm der sogenannte Souverän vorgibt, selbst interpretiert.