Yin und Yang sehe ich als Bezeichnung eines zentrales Konzepts des Daoismus, das beliebig viele Deutungen hat: Dualismus, Komplementarität, ...
Traditionell werden die Zeichen im anschaulichen Denken chinesischer Schreiftzeichen gedeutet. Man liest sie im Buch der Wandlungen etwa als "Südufer einen Flusses" und als "Nordhang eines Berges", wodurch sie auf eine andere Art zur Sprache kommen.
Ich verwende Yin und Yang als allgemeine Form(el-ierung) für jeweils grundlegende Unterscheidungen, wie sie im Form-Kalkül von G. Spencer Brown thematisiert sind.
G. Spencer Brown gibt mit seinem "Draw a distinction" insbesondere auch eine schöne Interpretation oder Illustration des "Yin und Yang"-Ikons, welches anhand einer Zeichnung eingeführt wird, in welcher auf ein leeres Blatt eine Grenze gezeichnet wird, die zwei Seiten erzeugt, die nicht ohne die je andere existieren können.
Er zeichnet dazu einen Kreis, wodurch ein Innen und ein Aussen unterschieden werden. Die Zeichnung erlogt aber auf einem leeren Blatt, das durch die Zeichnung erst als solches aufgehoben wurde. Die wichtige Figur bezeichnet er als Re-entry, was dem Yin und Yang in dem Sinne entspricht, als auf jeder Seite der Unterscheideung diese wiederholt wird: Im Schwarzen ist das Weisse und das Schwarze enthalten.
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