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Lorenz, Konrad: Die Rückseite des Spiegels. Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. 2. A. 1999. Serie Piper-Tb. (2482). Piper Taschenb, SFr. 19.00, ISBN 3-492-22482-2

Zusammenfassung
Konrad Lorenz geht hier einer der spannendsten, aber auch schwierigsten Frage nach: Wie erkennt der Mensch, was er erkennt? Auf der Suche nach einer Antwort erhellt er den komplexen menschlichen Erkenntnisapparat als das Ergebnis einer stammesgeschichtlichen, arterhaltenden Anpassung an die Umweltbedingungen. Und dieser Apparat besteht aus vielen Teilfunktionen, die größtenteils nicht spezifisch menschlich, sondern auch in der Tierwelt anzutreffen sind. Deshalb muß der Gegensatz zwischen Tier und Mensch abgebaut und die Grenze neu gezogen werden. Konrad Lorenz liefert damit einen der wesentlichsten und folgenreichsten Beiträge zu einem naturwissenschaftlichen Menschenbild.

Konrad Lorenz
am 7. November 1903 in Wien geboren. Studium der Medizin und Zoologie, 1940 Professor für vergleichende Psychologie in Königsberg; 1949 Gründer des Instituts für vergleichende Verhaltensforschung in Altenberg (Österreich); 1957 bis 1973 Honorarprofessor an der Universität München, 1950 bis 1973 Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Buldern und später in Seewiesen bei Starnberg; 1973 Nobelpreis für Medizin und Physiologie; nach seiner Emeritierung 1974 Direktor des Instituts für vergleichende Verhaltensforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Konrad Lorenz starb am 27. Februar 1989.

Anmerkung

Konrad Lorenz hat in einem ganz abwegigen Zusammenhang ein anschauliches Beispiel gegeben: Die ersten Wagons der Eisenbahnen sahen aus wie Kutschen. Im Laufe der Zeit wurden sie umgestaltet zu dem, was wir heute als Bahnwagon empfinden (etwa pro Wagen mehrere Abteils mit gemeinsamen Wagon-Eingang, während die ersten Eisenbahnwagen noch pro Abteil einen Eingang hatten). Dabei kann man sich fragen, ob die neuen Wagen neu designt oder erfunden wurden. (s. 299)