Luhmann, Niklas: Protest: Systemtheorie und soziale Bewegungen. 1.Aufl., Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1996, ISBN 3-518-28856-3,
"Technik soll im folgenden als funktionierende Simplifikation kausaler Zusammenhänge verstanden werden. Das bedeutet, daß Technik mit Hilfe einer Grenze installiert wird, die den kontrollierbaren Kausalbereich vom nicht kontrollierbaren Kausalbereich trennt. Mit einigem Recht kann man daher auch von kausaler Schließung und strikter Kopplung von Ursachen und Wirkungen sprechen." (S. 163f.)
"Nach Luhmann ist's eher umgekehrt: sie verstricken sich nicht allmählich, sondern sie führen ihre Zwickmühle (in der Gesellschaft, aber so als wären sie draußen) als eine Art Unruhe vom Start weg mit sich, ihr Weitermachen entlang von Themen ist quasi bereits die Entfaltung.
Luhmanns Pointe dabei ist, dass neue soziale Bewegungen gerade nicht nach Macht (im Sinne von: die Macht übernehmen, und verantwortlich entscheiden) streben. sondern die Verantwortung Anderer adressieren, und sich selbst als Protest reproduzieren.
...entlang von Themen, und zwar meistens nur an einem. Im unterschied zur sozialistischen Arbeiterbewegung beispielsweise.
Wenn man von Protest zu Regierungsoptionen umstellt, muss man ja viel mehr Themen beackern als nur Bienen schützen. Welche Außenpolitik? usw.
PS: all das freilich unter der Voraussetzung, man lässt sich auf die Voraussetzungen der Systemtheorie ein. Den eigentümlichen Macht-Begriff (Medium) usw.
(Für die weitere Entwicklung der Systemtheorie ist/war das Thema auch deshalb interessant, weil Luhmann "Protest" als eine soziale Form beschreibt, bei der die Binarität von Codes in einem anderen als üblichen Sinne an ihre funktionalen Grenzen stösst.)" (F. Hoegl, Twitter)