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Averroës (oder Ibn Ruschd (1126-1198 )) war Schriftsteller im islamischen Cordoba (Spanien). Er war Richter und Hofarzt des Kalifen und verfasste eine medizinische Enzyklopädie. "Averroës" ist auch ein Symbol für die Überlieferung des antiken Wissens aus Griechenland über das islamische Spanien nach Europa. Seine "Kommentare" zu Aristoteles prägten die Scholastik, aber vor allem begründen sie die Annahme, dass Aristoteles Bücher geschrieben habe, obwohl die niemand gesehen hat. Averroës befasst sich vor allem mit arabischen Autoren, die auch Aristoteles zitiert haben. Er beruft sich auf einen Auftrag, alle Werke des Aristoteles neu zu ordnen und zu kommentieren, um dem Islam »rein und vollständig die Wissenschaft« zu geben. Damit liefert er auch ein Vorbild für viele Philosophen, die vermeintlich dem Christentum dienen wollten. Die "islamische Vermittlung" von eigentlich europäischem Wissen (aus Griechenland und Rom) hat ihren ideologischen Hintergrund darin, dass zu dieser Zeit die Araber auf der einen Seite (via Spanien) und die Türken auf der andern Seite Europa erobern wollten, was den Europäern natürlich nicht gefiel. Das technologische Wissen dieser Eroberer fiel aber in Europa einen fruchtbaren Boden und führte zu einer eigentlichen technischen Revolution, die Europa innerhalb von 300 Jahren - das helle Mittelalter - umkrempelte und die viel später als Re-Naissace bezeichnete Kultur hervorbrachte. Averroës wurde von der islamischen Kirche der Häresie angeklagt. Seine Werke wurden in den Klöstern der Rekonquista gehütet (Im "Namen der Rose" schildert U. Eco wie das Wissen gegen den Willen der Kloster diffundierte, wobei die Romanfiguren für Thomas von Aquin stehen). Averroës in Rafaels Schule von Athen |
al-Farabi (Avenassar, 870-950) war ein muslimischer Philosoph, Avicenna (Ibn Sina, 980-1037) war ein persischer Philosoph, die sich mit Aristoteles befassten und von Averroes aufgegriffen wurden.