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Die Bibliothek als autopoietisches System

Die Bibliothek ist ein quasi-autopoietisches System, also das Resultat der Arbeit, die die "Bibliothek" selbstreferentiell (Selbstorganisation) als System leistet. Die Bibliothekare konstruieren einen Textkörper (Hypertext), in dem sie schreiben und Texte sammeln und diese mit Verweisen (Hyperlink) aufeinander beziehen. [Kritik]

Der Textkörper besteht aus Symbolen, die materielle Träger haben. Die Buchstaben und die Bilder in der Bibliothek sind materiell, das Papier und die Leinwand, die Buchstaben und Bilder tragen, sind materiell. Das Gestell, in welchen die Bücher gestappelt sind, und das Haus, in welchem die Gestelle aufgreiht sind, sind materielle Träger der Symbole.

Die Bibliothekare, die ihre Legitimität als Bibliothekare erst haben, wenn sie eine Bibliothek (geschaffen) haben, produzieren die Bibliothek, wodurch sie Bibliothekare eben werden. [Kritik]

Die Bibliothek ist "fraktal", die einzelnen Abteilungen und die Bücher in den Abteilungen und die Aufsätze in den Büchern sind alle wie die Bibliothek selbst organisiert. Die Bibliothek hat Räume, die Werk haben Bände, die Bände haben Kapitel, die Kapitel habe Abschnitte. Die Bibliothek hat ein Register, die Bücher haben Inhaltsverzeichnisse. Alle Texte einer Bibliothek verweisen mehr oder weniger explizit auf alle andern Texte der Bibliothek.

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Die Operationen der Bibliothek, die weitgehend in der Tätigkeit der Blibliothekare verkörpert sind, sind selbstreferentiell auf die Bibliothek gerichtet. Was die Bibliothekare tun, dient der Bibliothek. Die Bibliothek kann als ein sich selbstorganisierendes System gesehen werden.


 

Anweisungen an potentielle Bibliothekare:
 
Stell Dir die Bibliothek bewusst als System vor!

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In irgendeiner mehr oder weniger bewussten Weise werden sich die meisten Menschen die Bibliothek als System vorstellen. Hier geht es darum, diese Perspektive bewusst zu wählen.


 

Umsetzung:
 
Nenne einige Aspekte einer Bibliothek, die sie als System auszeichnen.

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"Vorstellen" wird hier als "Ausprechen von Merkmale" operationalisiert.

Ein typisches Modell eines Systems ist die thermostatengeregelte Heizung. In der Systemsicht sehen wir Zustände, Bedingungen und Operationen.


 

Beispiel:
 
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   Wenn ein Buch sehr oft ausgeliehen wird, werden die Bibliothekare mehrere Exmplare davon anlegen.
Es gibt SOLL-Werte, die ein Buch erfüllen muss, damit es in die Bibliothek aufgenommen wird.
usw.

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Sich ein System vorstellen, kann heissen, dass man sich einige feedback-bedingte Verhaltensweisen vorstellt. Wenn wir ein Bibliothek als System konstruieren, sind wir eine Art "Heizungs"-Ingenieure.


 

Damit ist eine systemtheoretische Sicht auf die Bibliothek vorgeschlagen, die die konstruktiven Aspekte der Bibliothek in den Focus rückt und so - neben dem konventionellen (historischen funktionalen) - ein operatives (logisch-genetisches, konstruktivistisches) Verständnis der Bibliothek ermöglicht, wie es in diesem Crashkurs verwendet wird: weiter.


 
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