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"Die Bibel" ist eine Hypostasierung: Zum einen besteht sie aus vielen Büchern mit verschiedenen Quellen, zum andern ist sie eine Folge von beliebigen Uebersetzungen, die ohne Vergleich zu einem Ursprung gemacht wurden. Die Bibel kann man als Darstellung der jüdisch-christlichen quasi-Gesellschaft betrachten. Die Bibel ist in diesem Sinne eine Geschichte, in welcher beschrieben wird, was als Geschichte betrachtet wird: Vordergründig geht es darum, dass die Menschen pateriarchalisch organisiert gegen das Schicksal ankämpfen, wobei Laster und Kriege die bedeutesten Schicksalsformulierungen darstellen. Hintergründig geht es um die Rekonstruktion der Entwicklung einer Moral, die für die jüdisch-christlichen quasi-Gesellschaft - die neuerdings, etwa zur Abgrenzung gegen islamische Gesellschaften als offene Gesellschaft genannt wird - in dem Sinne konstituiv ist, als die Verfassungen der jüdisch-christlichen Nationalstaaten explizit auf die Bibel bezug nehmen und denselben Lebensbereich regeln.

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Quelle: Wikipedia

Im wesentlichen behandelt die Bibel Gesetz und Vertrag - und negativ bestimmt die Moral

Die Posaunen der Apokalypse (die U. Eco im Namen der Rose verwendet): [ ]

In der Genesis steht: Macht Euch die Erde untertan!

In der Genesis steht auch die Geschichte des Turmbaus zu Babel (Gen 11,1–9 EU), vergleiche dazu Todesco, R: Die Genesis der Hyperkommunikation

Und das noch: Die Bibel-Uebersetzung zu "Du sollst nicht töten!" versteckt diese Unterscheidung. Man kann den hebräischen Text gleich gut auch so übersetzen: "Du wirst nicht töten". Das erste ist ein Gebot, das zweite ist eine Verheissung. Das erste richtet sich an einen Unmenschen, das zweite an einen Menschen.

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DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS)
1 So entstanden Himmel und Erde mit allem, was lebt.
2 Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von aller seiner Arbeit aus.
3 Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn zu einem heiligen* Tag, der ihm gehört, denn an diesem Tag ruhte Gott, nachdem er sein Schöpfungswerk vollbracht hatte.
4a Dies ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde; so hat Gott sie geschaffen. Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies)
b Als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,
5 gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte.
6 Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.
7 Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen.
8 Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden*, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte.
9 In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist. [Unterscheidung Kraut/Unkraut]
10 In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme.
11 Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt.
12 Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol.
13 Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch*.
14 Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat.
15 Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.
16Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen,
17 nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.« Die Erschaffung der Frau
18 Gott, der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.«
19 So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen.
20 Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte.
21 Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch.
22 Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen.
23 Der freute sich und rief: »Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.«
24 Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.
25 Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.


 
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