Zum einenAls Daten bezeichne ich Zeichen, die einen Formularinhalt repräsentieren, also das, was auf ein Formular geschrieben wird. Das Formular bestimmt den Interpretationsraum der Daten.
Beispiel:
Die Zahlen, die in einer Adresse vor dem Ort stehen, bilden das Datum "Postleitzahl".
die Zahlen, die in einem Brief hinter dem Ort des Absenders stehen, bilden das Datum "Datum".
Daten repräsentieren den Wert deiner Domäne.
Von "Daten" spreche ich auch in der Unterscheidung zwischen Daten und Programmen
Anmerkungen:
- nach DIN 44300 sind Daten Symbole, die verarbeitet werden. Das ist eine coole Definition, weil ziemlich offen ist, was "verarbeitet" heisst und was mit Symbol gemeint ist. DIN denkt dabei vielleicht an die Datenerfassung von Datatypistinnen, typisch auf der Stufe von Holleriths Volkzählmaschinen.
- Eine Menge von Daten nenne ich Datei, dann sind Daten die Elemente der Datei.
- Informationstheoretische Standard-Auffassung: Daten - Information - Wissen
- Daten: symbolische Repräsentation von Sachverhalten
- Information: Bündel von Daten, das in einer propositionalen Struktur zusammengefaßt ist
- Wissen: systematische Verknüpfung von Informationen dergestalt, daß prognostische oder explanatorische
Erklärungen abgegeben werden können.
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Informatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut Definition der inzwischen abgelösten Norm DIN 44300 Nr. 19 waren Daten (ab 1985) Gebilde aus Zeichen oder kontinuierliche Funktionen, die aufgrund bekannter oder unterstellter Abmachungen Informationen darstellen, vorrangig zum Zweck der Verarbeitung und als deren Ergebnis.
Gemäß Terminologie der geltenden Norm des internationalen Technologiestandards ISO/IEC 2382-1 für Informationstechnik (seit 1993) sind Daten – Data: „a reinterpretable representation of information in a formalized manner, suitable for communication, interpretation, or processing“ – eine wieder interpretierbare Darstellung von Information in formalisierter Art, geeignet zur Kommunikation, Interpretation oder Verarbeitung.
In der Informatik und Datenverarbeitung versteht man Daten gemeinhin als (maschinen-) lesbare und -bearbeitbare, in der Regel digitale Repräsentation von Information. Ihr Inhalt wird dazu meist zunächst in Zeichen bzw. Zeichenketten kodiert, deren Aufbau strengen Regeln folgt, der sogenannten Syntax. Um aus Daten wieder die Informationen zu abstrahieren, müssen sie in einem Bedeutungskontext interpretiert werden.[6] So kann eine Ziffernfolge wie „123456“ zum Beispiel in Abhängigkeit vom Kontext für eine Telefonnummer, eine Kontonummer oder die Anzahl von Kfz-Neuzulassungen in einem bestimmten Zeitraum stehen. Die betrachtete Zeichenfolge „123456“ oder auch „11110001001000000“ als solche kann nur als Aneinanderreihung von Ziffern erkannt werden; ihre konkrete Bedeutung wird erst im jeweils passenden Kontext (siehe Semantik) klar.
Die Speicherung von Daten erfolgt auf Datenspeichern, wie z. B. Festplatten, DVDs, Flash-Speichern oder auch Magnetbändern, früher z. B. auch Lochkarten. Diese Datenträger gelten als Hardware, während die auf/in ihnen enthaltenen Daten als „immaterieller Begriff“ zu verstehen sind.[11][12]
Die Form der Darstellung von Daten nennt man Kodierung, die Menge der dabei möglichen Zeichen nennt man Codealphabet (z. B. UTF-8). Daten können unterschiedlich kodiert sein, d. h. in unterschiedlichen Codes notieren, aber dennoch die gleiche Information repräsentieren.[13][14] In der heutigen Digitaltechnik hat sich die Kodierung in binärer Form fast ausschließlich durchgesetzt. Ein Bit ist dabei die kleinste Informationseinheit. Grundsätzlich ist neben Binärcode auch die Verwendung von Alphabeten mit mehr als zwei Symbolen möglich.
Gebräuchliche Speicherzellen kennen nur die Zustände „an“ und „aus“, die als „1“ und „0“ und damit als die Basiswerte des Binärsystems interpretiert werden.
Speicherzellen mit mehr als einem Bit pro Zelle finden sich in Flash-Speichern, z. B die MLC- oder TLC-Speicherzelle.
Speicherzellen für überlagerte Quantenzustände, sogenannte Qubits, befinden sich noch im Forschungsstadium.
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Unterschied zu Daten: 'Daten' sind nur Darstellungen/Angaben über Sachverhalte und Vorgänge, die in der Form bestimmter Zeichen/Symbole auf bestimmten Datenträgern existieren. Aus ihnen kann durch kognitive Tätigkeiten des Empfängers 'Information' werden, zweckbezogenes Wissen, das man beim Handeln im Hinblick auf gesetzte Ziele benötigt (nach Schulze 1988, S. 267). Dies geschieht, indem wahrgenommene Daten ‚intraindividuell‘ (vom jeweiligen Individuum) semantisiert und weitere Operationen (wie z. B. Schlussfolgerungen) ausgeführt werden. Anhand gleicher Daten können Menschen unterschiedliche Informationen gewinnen.[4]
Die Begriffe Information und Daten sind also eng miteinander verwandt. Die folgenden Beispiele erläutern den Unterschied:
In den Datenbanken von 'Wikipedia' werden ‚Daten‘ geführt; das sind zum Zweck einer späteren Verwendung in einem bestimmten Code auf einem Datenträger gespeicherte Zeichen. Ob und wann sie verwendet werden, ist für sie nicht von Bedeutung; sie warten in ihrem ‚Speicher‘ auf potenzielle Verwendung. Aufgrund einer Benutzeranfrage (= konkreter Informationsbedarf) erzeugt die Wikipedia-Anwendung eine Antwortseite (Informationsmedium), die dem Anfrager in einem bestimmten Darstellungsformat präsentiert wird, woraus er (im gegebenen Zweckzusammenhang) ‚Informationen‘ ableitet.
Aus einem Fachartikel in einer Zeitschrift (den ‚Daten‘) kann jemand, der das Fachgebiet beherrscht, zahlreiche und für ihn bedeutende Informationen ableiten. Versteht ein Leser nur die Sprache, in der der Artikel verfasst ist, kann er ggf. nur grobe Zusammenhänge als Information aufnehmen, versteht er auch die Sprache nicht, so liefert der Artikel für ihn praktisch keine Informationen.
Ein im 'Rundfunk' veröffentlichter Text besteht aus Daten, die der Radioempfänger in Form von Funk- oder Radiowellen empfängt. Er wandelt sie in Schallwellen um (= Verarbeitung der Daten) und strahlt diese, eine neue Ausprägung von Daten, als Töne aus. Hörer können daraus, analog dem Beispiel Fachartikel, hier aber nur im Augenblick der Ausstrahlung, individuell Informationen gewinnen. Nach der Ausstrahlung existieren diese Daten nicht mehr – im Gegensatz zu dem evtl. noch in der Rundfunkanstalt archivierten Textbeitrag.
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Informationseinheiten
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Diese Informationstheoretische Auffassung entspricht dem gesunden (!) Menschenverstand. Als Datum gilt beispielsweise 8 Uhr (das ist ein Sachverhalt), als Information gilt, das der Zug um 8 Uhr fährt (das wird als Proposition bezeichnet) und ich kann dann wissen, dass ich beispielsweise mit diesem Zug nicht vor 8Uhr am Reiseziel sein kann (das wird als prognostisches, explanatorisches Wissen bezeichnet).
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Literatur:
Vgl. Keil-Slawik, 1985, 119.
Der Ausdruck Daten wird sehr verschieden verwendet: "Aufgrund der häufigen Verwechslung der technischen Kategorie "Daten" mit der sozialen Kategorie "Information" (...)" (TR Transfer Nr. 35, 1994, S. 33).
"Programme werden häufig als Software bezeichnet. Im Informatik-Duden steht: "Die Vorsilbe ,Soft‘ verdeutlicht, dass es sich bei der Software um leicht veränderbare Komponenten einer Rechenanlage handelt." Leicht verändern lässt sich bei näherem Hinsehen nicht das Programm, was auch die Informatikerkosten zeigen, sondern die programmgesteuerte Maschine, wenn man das Programm bereits hat. Die einzelne Lochkarte eines Programmes ist eine konstruierte Komponente der je konkreten, zweckgebundenen Maschine. Lochkarten konnten sich als Komponenten gerade deshalb nicht sehr lange behaupten, weil sie sich nicht sehr leicht verändern lassen. Die wohlgelochten Karten enthalten nicht, sie sind das Programm. Dass ein Programm nicht nur in Form von gelochtem Karton, sondern auch mit Graphitpixeln oder mit magnetischen Teilchen konstruiert werden kann, tut dessen materieller Konstruktion keinerlei Abbruch. Wenn man - was im Alltag häufig zu hören ist - die Lochkarten, weil man sie anfassen kann, zur Hardware zählt und die Anordnung der Löcher als Software bezeichnet, müsste man jede konstruktionsbedingte Form von Maschinenteilen als Software bezeichnen. Auch ein Hammer erfüllt seine Funktion nur, wenn dass Loch für den Stiel im Hammerkopf am richtigen Ort ist.
Seit von J.von Neumann entdeckt hat, dass wir Programme und Daten in unseren Maschinen gleich modulieren, zählen wir die Programme auch zu den Daten. Im Alltagsbegriff "Daten" steckt via Datum, dass Daten in einem bestimmten Format geschrieben sind. In der Computerterminologie hiessen ursprünglich jene Zeichen "Daten", die zum Zweck der Auswertung, beispielsweise auf Lochkarten, materialisiert wurden. Als man mit Computern auch unformatierte Texte verarbeiten konnte, nannte man alle Zeichen, die verarbeitet wurden, Daten (110). Mittlerweile ist "Daten" ein ziemlich sinnlos gewordener Begriff, weil es heute keine Zeichen mehr gibt, die man mit dem Computer nicht in irgendeinem Sinne verarbeiten kann (111). Wir verwenden ihn pragmatisch anstelle von Zeichen, um den entsprechenden EDV-Kontext mitzuvermitteln. Wo wir die Symbole mit der Maschine nur transportieren und verwalten, bezeichnen wir die Symbole als Daten im engeren Sinne. Wo unsere Symbole für Schaltungs- oder Speicherzustände stehen, also die jeweilige Maschine in einer gewissen Hinsicht abbilden, sprechen wir von Programmen.
Als Maschinensprachtexte im engeren Sinne bezeichnen wir nur Daten, die Programme repräsentieren (112). Programme, die in der Maschinensprache geschrieben sind, sind zunächst wie jedes höhere Programm nichts anderes als Beschreibungen der jeweiligen Maschine. Allerdings zeigen diese Beschreibungen durch ihre Unlesbarkeit ihren Charakter besonders deutlich: sie zeigen, dass sie nicht als Beschreibungen intendiert sind. Intendiert sind Manipulationen, die die gewünschten Schalterstellungen ergeben.(Todesco, Technische Intelligenz:127f).
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