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Als Denken bezeichne ich ein psychische Tätigkeit, durch die ich mir Sachverhalte begrifflich vergegenwärtige.

Was ich denke, kann ich - eigentlich - sprachlich ausdrücken.


 

siehe auch anschauliches Denken, systemisches Denken


 

Literatur:
Arnheim: anschauliches Denken
Friedmann: Denken, Fühlen, Handeln

bild
Bildquelle: Wikipedia

Bertrand Russel: "...Die Menschen haben vor dem Denken mehr Angst als vor irgend etwas sonst auf der Welt - mehr als vor dem Ruin, ja selbst mehr als vor dem Tod. Das Denken ist umstürzlerisch und revolutionär, destruktiv und schrecklich; das Denken kennt keine Gnade gegenüber Privilegien, fest begründeten Institutionen und bequemen Gewohnheiten; das Denken ist anarchisch und gesetzlos, gleichgültig der Autorität gegenüber und rücksichtslos gegen die erprobte Weisheit von Jahrhunderten. Das Denken blickt in die Tiefe der Hölle und fürchtet sich nicht. Es sieht den Menschen, ein schwaches Fleckchen umgeben von unergründlichen Tiefen des Schweigens; aber es hält sich stolz aufrecht; so ungerührt, als wäre es Herr des Universums. Das Denken ist groß und behende und frei; es ist das Licht der Welt und der höchste Ruhm des Menschen. ..."


„Weder bei Searle, noch bei Wittgenstein wird das Verhältnis des Denkens und der besonderen Sprache, in der es sich artikuliert, bedacht. Searle hat die Frage nach diesem Verhältnis dadurch verhindert, daß er ein Prinzip an seine Stelle setzt, das Postulat der Ausdrückbarkeit. Searles Theorie beginnt damit, daß man eben alles sagen könne, was sich denken läßt. Entstehen neue Gedanken, so werden eben neue Ausdrücke gebildet. Daß ein Gedanke in einer besonderen Sprache Ausdruck findet, tangiert seinen ‘Gehalt’ nicht; es ist zufällig, in welcher Sprache Gedanken bzw. Intentionen geäußert werden. Innerhalb der philosophischen Grammatik stellt sich das Problem anders. Die Sprachspiele sind gebräuchliche Sprech-, Denk- und Verhaltensweisen. Entsprechend der Vielfalt der Sprachspiele sind Denken und Sprechen in mannigfaltiger Weise miteinander verbunden. Ihre Verbindung steht, folgt man der Aufforderung Wittgensteins, Sprechen und Denken nicht losgelöst von Sprachspielen zu betrachten, nicht in Frage – sie ist uns selbstverständlich- Als eine solchermaßen selbstverständliche wird sie in «grammatischen Sätzen» artikuliert, sofern ein Mißverständnis unserer Sprachlogik eine Klärung erforderlich macht. Dies hat Konsequenzen für die Begriffe der traditionellen Logik, Begriff, Urteil, Schluß. Der Begriff einer Sache liegt in den unzähligen Verwendungsweisen ihres Ausdrucks (vgl. PhU, §§ 68, 71, 384, 569f. [PhU = Wittgensteins Philosophische Untersuchungen]); Urteile sind Teile der Übereinstimmung in der Lebensform (vgl. dazu PhU, §§ 241f.); die Berechtigung zu einem Schluß gilt nicht unabhängig von Sprachspielen. Der Zwang des logischen Schlusses besteht allein innerhalb des betreffenden Logiksystems bzw. eines bestimmten Sprachspiels der Logik. Die Zurückführung der metaphysischen Sprache auf die alltäglichen Gebrauchtsformen der Sprache macht den Gedanken einer ‘phisophischen Logik’ überflüssig. (Vgl. dazu PhU, §65) In den Sprech- und Denkweisen der Sprachspiele folgt man der Grammatik des Begreifens, Urteilens und Schließens; selbst das Denken hat seine eigene Grammatik. (vgl. dazu PhU, §§ 327-342)


15 Denkweisen, die Ihnen das Leben schwer machen

29. Juli 2011 (20:57) | Allgemein, WorkLife | Von: Stephan List http://www.toolblog.de/2011/07/15-denkweisen-die-ihnen-das-leben-schwer-machen/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+toolblog%2FUYau+%28ToolBlog%29

Sehr oft liegt die Wurzel unserer Probleme zwischen unseren eigenen Ohren. Autoren der Eastern Washington University beschreiben 15 Arten, wie Sie sich mit verzerrtem oder verdrehtem Denken das Leben schwer machen können: 15 Styles of Distorted Thinking. Hier die Liste der Grübelfallen:

Filtern: Das Betrachten der Dinge nahe zu ausschließlich durch die Negativbrille
Polarisiertes Denken: Entweder – oder statt sowohl – als auch
Generalisieren: Immer, ständig, nie…
Gedanken lesen: Ich weiß schon, was er/sie sagen wird
Teufel an die Wand malen: Von allen Szenarien wird garantiert das schlimmste eintreffen
Personalisieren: Alles was passiert, hat etwas mit mir zu tun
Trugschlüsse bez. Kontrolle: Ich kann nichts tun, ich bin hilflos ausgeliefert. Oder: Ich bin für alles verantwortlich, was um mich herum geschieht
Trugschlüsse bez. Fairness: Nur ich weiß, was fair ist, warum wissen das die Anderen nicht?
Vorwürfe machen: “Die Hölle, das sind die Anderen” (Sartre)
Eherne Regeln: Hätte, sollte, dürfte, müsste
Emotionales Argumentieren: Was ich fühle, muss wahr sein
Trugschlüsse bez. Veränderung: Wenn ich Menschen lange genug bearbeite, werden sie sich ändern
Verallgemeinerndes Etikettieren: Ein oder zwei Eigenschaften reichen zur Beurteilung eines Menschen
Recht haben: Recht haben kann zur Rechthaberei führen
Trugschlüsse über die göttliche Belohnung: Irgendwann wird sich mein Verhalten auszahlen

Im Artikel finden sich noch weitere Erläuterungen zu den einzelnen Punkten. Ich muss zugeben, das eine oder andere kommt mir bekannt vor. Und ja, wir können uns selbst und unseren Mitmenschen tatsächlich mit diesen Denkfallen das Leben unerträglich machen. Vielleicht sollte man sich die Liste ausdrucken und auf den Schreibtisch legen.


Denken bei Holzkamp:

Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung

"An dieser Stelle ist m.E. Ausubel zuzustimmen, wenn er sich gegen »Problemlösefähigkeit als primäres Erziehungsziel « wendet und dem entgegenhält: »Kritisches Denken kann ... nicht als generalisierte Fähigkeit gelehrt, sondern nur als analytische und kritische Aneignung einer bestimmten Disziplin« erworben werden (1973, S.S l)". (422)

"Pointien könnte man von da aus feststellen, daß wirklich wissenschaftliches, d.h. radikal problematisierendes Denken (und entsprechend expansives Lernen} eher zu schulischen Mißerfolgen fühn und deswegen (wo immer es sich hervorwagt} den Schülerinnen/ Schülern durch die disziplinäre Unterrichtsorganisation systematisch abgewöhnt wird." (467)

Grundlegung der Psychologie

Hier ist der Ansatzpunkt für die Entfaltung des Denkens als Wechselspiel zwischen der >inneren< Vergegenwärtigung von Zusammenhängen und ihrer >Materialisierung< in der Beobachtung und Verarbeitung systematisch hergestellter E;Jfekte des eigenen Tuns, also zwischen gedanklicher und praktischer Antizipation (wobei diese beiden >Seiten<, wie zu zeigen, in der weiteren Entwicklung durch mannigfache Vermittlungsprozesse auseinandertreten können, aber immer notwendige Bestimmungsstücke des Denkens bleiben)." (265)


 
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