Homonyme: physikalische Energie - verbrauchbare Energie - feinstoffliche Energie - kybernetische Energie |
aus Altlasten: http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/altlast/1.pdf - wird noch verarbeitet ;-)
========= Energieformen und Energieträger Der Name der physikalischen Größe Energie wird oft mit Adjektiven oder Bestimmungswörtern versehen. So spricht man von kinetischer, potentieller, elektrischer, chemischer und freier Energie oder von Kern-, Wärme-, Ruh- und Strahlungsenergie. Dieser Einteilung der Energie in verschiedene Energieformen liegt aber kein einheitliches Prinzip zu Grunde, sondern sie erfolgt nach unterschiedlichen Gesichtspunkten. Manche der Attribute sollen einfach das System oder den Gegenstand kennzeichnen, in dem die Energie enthalten ist. ========== Das Bedürfnis danach, die Energie in Formen einzuteilen, ergab sich schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts, unmittelbar nach der Aufstellung des Energiebegriffs selbst. Man schloss damals auf die Existenz einer neuen physikalischen Größe, obwohl man kein allgemeines Kennzeichen der Größe, keine allgemeine Messvorschrift für ihre Werte kannte. Die Energie manifestierte sich in den verschiedenen Systemen und Prozessen auf ganz unterschiedliche Art. Dass man es in den verschiedenen Fällen überhaupt mit derselben Größe zu tun hatte, erschloss man daraus, dass sich bei Prozessen bestimmte Kombinationen anderer physikalischer Größen in einem ganz bestimmten Verhältnis änderten. Es existierten sozusagen feste Wechselkurse zwischen diesen Größenkombinationen, die sogenannten Äquivalente. Der bekannteste dieser Wechselkurse war das mechanische Wärmeäquivalent. beides aus (KPK. Begleittext für Lehrer) ===========Energieformen
Gegenstand:
Dass die Energie in verschiedenen Formen auftritt, gehört zum physikalischen Gemeinwissen. Kinetische, potenzielle, elektrische, chemische Energie und Wärme sind jedermann geläufige Beispiele; die Umwandlung einer Form in eine andere ist eine stehende Redensart.
Mängel:
Obwohl wir ganz selbstverständlich von Energieformen sprechen, haben wir Mühe, sie zu definieren. Schon in der notwendigen Unterscheidung von Daseins- und Austauschformen der Energie sind wir nicht konsequent, im Gegenteil, wir neigen in saloppen Formulierungen dazu, sie gleichzusetzen. Während sich für die Abgrenzung der Austauschformen – etwa Wärme und verschiedene Arten der Arbeit – noch gewisse Regeln eingespielt haben, scheint die Einteilung der Daseinsformen außer bei einigen mechanischen Paradebeispielen vage und willkürlich. Welcher Anteil der Energie einer Stahlfeder oder einer Luftmolekel ist mechanisch, thermisch, chemisch, elektrisch oder magnetisch, welcher translatorisch, rotatorisch oszillatorisch oder elektronisch, welcher kinetisch oder potenziell, welcher geordnet oder ungeordnet? Dass man zu sinnvollen Ergebnissen gelangen kann, auch ohne diese Fragen genau beantworten zu können, lässt vermuten, dass die Einteilung physikalisch belanglos ist.
Herkunft:
Um die Rolle der Energie im Naturgeschehen zu verdeutlichen, ist die Aufzählung von Erscheinungsformen der Energie, ein nahe liegendes, ja schwer zu vermeidendes sprachliches Ausdrucksmittel. Ein Zitat von F. Mohr (1837) aus der Vorzeit des Energiesatzes mag dies veranschaulichen: “Außer den 54 bekannten chemischen Elementen gibt es in der Natur der Dinge nur noch ein Agens, und dieses heißt Kraft: es kann unter den passenden Verhältnissen als Bewegung, chemische Affinität, Kohäsion, Elektrizität, Licht, Wärme und Magnetismus hervortreten, und aus jeder dieser Erscheinungsart können alle übrigen hervorgebracht werden.”
Entsorgung:
Wir ersparen uns viele Worte, wenn wir auf nutzlose Differenzierungen verzichten. Es ist zwar oft bequem, kurz von Flaschen- oder Tütenmilch zu sprechen, aber ziemlich unnütz, das Umfüllen oder Trinken deswegen als Milchumwandlung zu formulieren und den Inhalt des Trinkglases oder des Magens als besondere Milchformen zu definieren. Bei der Energie ist es kaum anders. Die sauberste, wenn auch nicht die bequemste Lösung ist der Verzicht auf alle Energieformen. Natürlich dauert es, wie bei einem Patienten, der nach langem Krankenlager zum ersten Mal seine Krücken aufgibt, bis man sich an den neuen Zustand der Freiheit gewohnt und auch schwierige Stolperstrecken unbeschadet zu überwinden gelernt hat. G.