Objekt ist - umgangsprachlich - ein Synonym zu Entität, Variable, Gegenstand, Ding, usw. In der Philosophie wird Objekt auch dem Subjekt gegenübergestellt. Homonyme: Handelns; meist im Unterschied zum Subjekt Sogar innerhalb der objektorientierten Programmierung ist die Vorstellungsvielfalt fast grenzenlos: In der Wikipedia (Objekt (Programmierung)) steht praktisch das Gegenteil von dem, was hier steht. Hier geht es um eine spezifische Verwendung des Ausdruckes in Anlehnung an die Programmierung. Siehe dazu auch Objekttheorie |
Als Objekt bezeichne ich - in einer aufgehobenen Differenz zwischen einer Beschreibung und der beschriebenen Sache - den Gegenstand einer Abstraktion von Instanzen des Objektes. Als Instanz erscheint ein konkretes Exemplar des Objektes. Das Objekt charakterisiere ich durch Eigenschaftsdomänen. Von jedem Objekt kann es beliebig viele Instanzen geben, die Instanzen tragen deshalb spezifische Eigennamen, die oft aus dem Objektnamen und einem zusätzlichen Teil bestehen.
Hinweis zur Klasse:
Eine vielfach findbare Formulierung - die nicht zu der hier verwendeten Redeweise passt, lautet: "Ein Objekt ist eine Instanz einer Klasse"
Da eine Klasse ein Objekt ist, bedeutet die Verkürzung wörtlich: Ein Objekt ist eine Instanz eines Objektes. Man darf das offensichtlich nicht wörtlich lesen, es sei denn aus Freude an Paradoxien.
Terminologisch stärker gebunden - im Kontext meiner Technologie, in welcher ich Beschreibung und Beschriebenes unterscheide - vereinbare ich den Ausdruck Objekt durch eine Menge von Eigenschaftsdomänen und durch eine Menge von sogenannten Methoden (Operationen), durch welche die Eigenschaften festgelegt und verändert werden.
Erläuterung anhand eines Computers:
In einer Liegenschaftsverwaltungsapplikation (Software) sind Instanzen des Objektes "Mehrfamilienhaus" die bewirtschafteten "Mehrfamilienhäuser". Jeder erfasste Datensatz, der ein Mehrfamilienhaus repräsentiert, ist eine Instanz des Objektes. Wenn ich also mehrere Mehrfamilienhäuser verwalte, habe ich für jedes Mehrfamilienhaus einen Eintrag, in welchem beispielweise steht, wieviele Wohnungen im jewiligen Haus vorhanden sind und wie das Haus heisst, also beispielsweise seine Adresse. Diese Einträge sind Instanzen. (Ich kann natürlich auch Objekte wie 4-Familienhaus, 5-Familienhaus usw machen. Dann sind die Instanzen eben entsprechend die erfassten 4-Familienhäuser usw, die beispielsweise in verschiedenen Gemeinden stehen, usw). Das Ojekt definiert, welche Eigenschaften ich erfassen muss.
In diesem Beispiel geht es um "Datensätze" nicht um Häuser! Die "Datensätze" sind durch Programmanweisungen definiert: Das Programm bestimmt beispielsweise für jede Instanz einen Record, also eine strukturierte Menge von Bytes. Diese Bytes werden nur durch Instanzen belegt, das Objekt belegt keinen Platz (re-entry: ausser dass es im Programm beschrieben ist).
Natürlich kann ich in diesen Instanzen des Mehrfamilienhauses nicht wohnen, aber ich kann diese Instanzen löschen oder verändern.
Das Objekt legt auch fest, wie und unter welchen Bedingungen Instanzen generiert oder gelöscht werden. Und welche Zeichen an welchen Recordstellen zulässig sind. Diese Bestimmungen bezeichne ich als Methoden. Beispielsweise wird festgelegt, dass die Anzahl Wohnungen eines Mehrfamilienhauses nicht überschrieben, sondern nur bei der Neuerfassung festgelegt werden darf, dass aber der Name des Hauswartes überschrieben werden darf, aber nur, wenn gleichzeitig auch die Lohnbuchhaltung verändert wird, usw.
In einer praktischen Vereinbarung bezeichne ich Objekte als Klasse, wenn sie Objekte enthalten. Die Struktur eines Objekts wird durch die Attribute seiner Klassen festgelegt. Das Verhalten des Objekts wird von den Methoden der Klasse bestimmt. Klassen können von anderen Klassen abgeleitet werden (Vererbung). Dabei erbt die Klasse die Datenstruktur (Attribute) und die Methoden von der vererbenden Klasse (Basisklasse).
Erläuterung:
Wenn mir die Vererbung nicht wichtig ist, spreche ich von Typen.
Zitate
"Die ganze Welt der Objekte ist und bleibt Vorstellung und eben deswegen durchaus und in alle Ewigkeit durch das Subjekt bedingt...." A.S. Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vostellung 1, S. 46 stw 661