Regelstrecke mit Speicher        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]              [ Meine Bücher ]
 

Bei einer Strecke entstehen Verzögerungen zwischen Stell- und Regelgrössenänderung nicht nur aufgrund von Totzeiten, sondern auch aufgrund von physikalischen Bedingungen, wenn die Zustandsänderungen der Regelstrecke auf der Übertragung oder Umwandlung von Energie beruht.

Beipiel: Raumtemperaturregelung
Eine Heizung stellt eine Strecke mit vielen Energiespeichern dar: Heizkessel, Wasser, Heizkörper, Raumluft, Wände usw. Wenn man die Energiezufuhr des Heizkessels verändert oder in dem beheizten Raum das Heizkörperabsperrventil betätigt, ändert sich die Raumtemperatur nur allmählich bis zum Erreichen eines neuen Endwertes.

Charakteristisch für Regelstrecken mit Speichern ist, dass der stationäre Endwert erst nach endlicher Zeit erreicht wird, und dass sich während der Übergangszeit die Änderungsgeschwindigkeit der Prozessgrösse x verändert. Grundsätzlich gilt, dass nahe des neuen Gleichgewichtszustandes die Veränderung immer langsamer abläuft, bis sie schliesslich – asymptotisch – den Endwert erreicht. Während sich bei Strecken mit Totzeit die Ausgangsgrösse sprunghaft ändern kann, sind bei Energiespeichern stets nur stetige Änderungen möglich.


 
 
 
 
 

Strecken mit Energiespeichern unterscheide ich nach der Anzahl ihrer wirksamen Verzögerungen. Eine Strecke 1. Ordnung enthält einen zeitbestimmenden Energiespeicher, eine Strecke 2. Ordnung zwei Energiespeicher usw. Oft werden die Strecken kurz als Strecke 1. Ordnung usw bezeichnet.

Eine Strecke "nullter Ordnung", also ohne Speicher, ist sozusagen eine P-Strecke. Ein hydraulisches System ohne Ausgleichsgefässe kann so beschrieben werden, wenn man die Fortpflanzung des Druckes vernachlässigt.


 
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