Wortbildung ist eine eigenartige Wortbildung, in welcher allerlei Vorstellungen über Sprache enthalten sind.
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Als Wortbildung bezeichne ich einen Prozess, in welchem ein Wort in eine Sprache und mithin auf die Welt kommt. Ich muss dazu Vorstellungen davon haben, was ich als Wort bezeichne.
Wörter könnte ich - in Anlehnung an eine gängige Konvention - als diskrete Geräuschsequenzen, die ich beim Sprechen wiederholt produziere, begreifen.
Ich definiere Wörter aber als Buchstabenketten, die durch eine Grammatik produziert und durch Blanks (Leerschläge) begrenzt sind. Wörter sind in diesem Sinn Artefakte, die aus Zeichenkörpern bestehen, und die ich als Worte verwenden kann.
Beim Sprechen refenziere ich durch entsprechend vereinbarte Geräusche die Wörter, indem ich sie quasi vertone.
Da ich Wörter bewusst schaffen oder hervorbringen kann, beispielsweise "Telefon", um eine bestimmte Maschine zu benennen, erscheinen alle Wörter als geschaffen. Der Ausdruck "Bildung" lässt offen, welche Wörter wie gebildet wurden.
Als Wortbildung kann der triviale Fall beobachtet werden, in welchem neue - Kunstwörter - "geprägt" werden. Aber auch der vermeintlich natürliche Wortschatz von Sprachen kann etwa im Sinne einer diachronen Etymologie als "gebildet" untersucht werden.
M. Twain beschreibt in "Adams Tagebuch", wie Adem und Eva vereinbaren, dass immer derjenige von ihnen, der ein neues Tier zuerst sieht, ihm einen Namen geben darf. Diese Vereinbarung treffen sie natürlich in einer bereits zuhandenen Sprache, die nicht so auf die Welt gekommen ist. |
Kritik:
Der nicht triviale Fall impliziert Weltanschauungen, etwa dass Sprache aus Wörtern bestehe. Ich kann Wörter aber auch auch als sekundäres Resultat der Schrift sehen: Die Rede erscheint dann als kontinuierlicher Schwall, der beim Schreiben in Teile zerlegt wird (etwa bei J. Derrida).
Einen speziellen und einfach nachvollziehbaren Fall bilden Wörter, die Zusammensetzungen von bereits vorhandenen Wörtern sind:
Beispiel:
Wortbildung aus Wort und Bildung
farbig aus Farbe.
In der Grammatik wird dieser Fall als eigentliche Wortbildung bezeichnet, während die die sogenannte Urschöpfungen als Neologismen (lexikalische Innovationen) bezeichnet werden.
siehe auch Kunstwort, Plastikwort, Kofferwort, Kurzwort