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Hier behandle ich nicht Handlungstheorien, sondern Begriffsabgrenzungen im Bereich der Handlung in Form von Differenzen.

Zählen und Messen sind zwei Tätigkeiten. Jedes Messen ist ein Zählen. Messen ist subtiler.

Narrative Erläuterung:
Die Urmenschen haben zuerst einfach gelebt und sich (erst) mit der Zeit entwickelt. Am Anfang genügte - in dieser Geschichte vom Urmenschen, die ich hier erzähle - das Zählen.

Ich vergleiche verschiedene zählbare Mengen, etwa Äpfel. Ich lege Äpfel so in Schalen, dass in jeder zusätzlichen Schale ein Apfel mehr ist. Ich ordne sie der Anzahl nach. Ich benennen die jeweilige Anzahl mit einen Wort: beispielsweise "fünf". Ich habe davor schon viele Gegenstände mit einen Wort verbunden, ich weiss, was ich als Schale und was als Apfel bezeichne. Jetzt muss ich noch merken, dass ich nicht die Schale und nicht die Äpfel mit fünf bezeiche, sondern die Menge. Dadurch entsteht eine (an)geordnete Reihe von beliebig erfundenen Wörtern, die Mengen bezeichnen: eins, zwei, drei ... Dann kann ich jede beliebige Menge von Äpfeln (ab)zählen, weil ich Symbole, die ich dabei zurordne, in einer Reihenfolge habe. Wenn ich beispielsweise eine Schale mit vier Äpfeln habe, nehme ich immer einen weg und vergebe dabei das jeweile Wort. Eins, zwei, drei, vier. Dann sage ich, dass ich vier Äpfel habe und weiss, dass ich mehr als drei Äpfel habe. Ich kann jetzt nicht nur Äpfel, sondern irgendwelche Gegenstände abzählen. Und dann kann ich statt Dinge abzählen auch einfach zählen. Ich kann sagen: eins, zwei, drei ohne an Gegenstände zu denken. Ich kann das Zählen lernen und üben, etwa in der Schule, wo ich auch schreibe ohne etwas zu schreiben, weil es um schönes oder richtiges Schreiben geht, also um lernen und üben. Wenn ich die Gegenstände einer Menge abzähle, ist das eine Handlung. Ich mache es, weil ich die Anzahl wissen will. Drei oder vier Gegenstände würde ich auch ohne zählen erkennen, aber bei 17 oder 94 muss ich abzählen.

Zunächst, noch ohne Verallgemeinerungen, weiss ich, was fünf Äpfel sind, also wie viele Äpfel ich habe, auch wenn ich zu "fünf" noch kein entwickeltes Konzept habe. Ich merke ohne weiteres, dass sich die Menge verändert, wenn ich weitere Äpfel dazu lege oder wegnehme. So entwickle ich ein Konzept. Ich merke, was ich beim Abzählen mache. Ich bezeichne das Verfahren, das darin besteht, den einzelnen Gegenständen einer Menge ein Wort aus der gewählten Menge von Wörtern zuzuorden, als abzählen.

Die Wörter, die ich dabei verwende, bezeichne ich als Abzählwörter oder kürzer als Zahlworte.

Dann vergleiche ich Mengen, die nicht aus zählbaren Elementen bestehen. Ich will beispielsweise wissen, wie viel Wasser in einem Gefäss ist. Wenn ich zwei gleiche Gefässe nebeneinander stelle, kann ich sehen, in welchem mehr Wasser ist, aber ich kann nicht sagen, wieviel Wasser die beiden Gefässe enthalten. Ich kann Wasser nicht zählen.

Um die Menge zählbar zu machen, verwende ich ein kleines Gefäss, mit welchem ich das Wasser schöpfen kann. Ich kann dann abzählen, wie oft ich das Schöpfgefäss füllen kann. Ich verwende immer dasselbe Gefäss und kann so die Menge in einer bestimmten Hinsicht zählen. Ich gebe dem Gefäss einen Namen, ich nenne es Liter. Jetzt kann ich - im Prinzip - jede Wassermenge zählen.

Wenn ich Äpfel zähle, sage ich beispielsweise ich habe drei Äpfel. Wenn ich Wasser "zähle", sage ich aber nicht, ich habe drei Wasser, ich sage beispielsweise, ich habe drei Liter.

Das Verfahren, durch welches ich Mengen mit nichtzählbare Gegenständen quasi zählbar mache, bezeichne ich als messen. Jedes Resultat, das ich durch Messen erhalte, besteht aus eine Anzahl und einer Grösse, die ich als Messgrösse (oder als Mass ????) bezeichne.

Dabei habe ich zwei Probleme:
1. es geht nicht immer auf - dieses Problem löse ich, indem ich kleiner Gefässe einführe. Ich bezeichne die kleineren Gefässe, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, als Brüche. Ich bezeichne das kleine Gefäss als 1/2, wenn zwei davon den Inhalt des Schöpfgefässes füllen. Ich schöpfe dann beispielsweise 4 Liter und einen halben Liter.
2. es ist nicht genau - mein Gefäss hat zwar eine ganz genaue Grösse, aber praktisch kann ich es sich nich ganz genau füllen. Ich muss etwas tolerant sein.

ich übe Tätigkeiten, damit ich besser werde, dann habe ich Spass, dann messe ich meine Kompetenz, dazu erfinde ich Verfahren (mit Bedingungen), die ich als Spiel bezeichne.


 

Handlungszusammenhang

Handlungstheorien unterscheiden - konventionell - Handlung und Verhalten, wobei der Handlung ein Subjekt und eine Intention oder ein Plan zugeschrieben wird.


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