Literatur:
Sinnliche Erkenntnis
|
Arbeitsforschung von unten, Forum Kritische Psychologie 24.
Youtube: Vorlesungen zur Grundlegung der Psychologie (1) (etwa ab 15 Min, davor Geplänkl)
|
Bildquelle: Wikipedia |
Klaus Holzkamp (1927-1995) war Professor für Psychologie an der FU Berlin, er begründete zusammen mit Ute Holzkamp-Osterkamp die Kritische Psychologie. Begriffe:
“Teilhabe an der Kontrolle der gesellschaftlichen Lebensbedingungen”. Menschen (oder Subjekten) diese Teilhabe vorzuenthalten ist gleichbedeutend damit, sie von der Verwirklichung ihres menschlichen Wesens auszuschliessen.
|
''Ich sehe von meinem Platz an der Schreibmaschine aus das Haus auf der anderen Staßenseite nicht als Ganzes, sondern nur eine, nämlich mir zugekehrte Seite des Hauses.[...] Verborgen dabei ist für mich nicht nur die Rückseite des Hauses, sondern auch seine ''Innenansicht'', die Größe und Beschaffenheit seiner Zimmer etc. Ich kann natürlich in zeitlichem Nacheinander meinen Standort wechseln, etwa hinübergehen, klingeln und in das Haus eintreten. Das ändert aber nichts an der Standortgebundenheit meiner Wahrnehmung.'' Klaus Holzkamp: ''Zur Phänographie der Wahrnehmung''
Von K. Holzkamp stammt das phänographische Konzept Gegenstandsbedeutung. K. Holzkamp hat in der Haltung eines Kognitionspsychologen geschrieben und deshalb die Gegenstandsbedeutung in der sinnlichen Erkenntnis, also in der denkenden Rezeption angesiedelt. In der Haltung des Konstruktivismus in engeren Sinne reflektiert die Gegenstandsbedeutung die Intention des Konstrukteurs ( vgl. Konstruktive Systemtheorie).
#Lebensführung
K. Holzkamp ist 1995 gestorben, weshalb er sein Projekt "Lebensführung" als subjektorientierte Wissenschaft nicht mehr in Angriff nehmen konnte. Er hat insbesondere den Konstruktivismus verpasst, der Ende der 80-er Jahre in Erscheinung trat. Das mag damit zu tun haben, dass der Konstruktivismus im deutschen Sprachraum rasch von N. Luhmann besetzt wurde, so dass die Subjektorientierung, die S. J. Schmidt 1982 noch als zentrales Merkmal hervorgehoben hat, rasch aus dem Blickfeld verschwunden ist.
Vielleicht auch damit, dass K. Holzkamp die wissenschaftliche Psychologie, die er unentwegt kritisierte, nie richtig hinter sich lassen konnte.
SE, FN 13 Holzkamp: Wahrnehmung, Einführung in die Psychologie (Hg. C. F. Graumann) Bd. 2, Frankfurt/M. - Bern -Stuttgart; voraussichtl. 1974. (Die Fertigstellung dieses schon lange angekündigten Einführungstextes hat sich deswegen hinausgeschoben, weil zunächst die Entfaltung des Wahrnehmungs- problems in der vorliegenden, der Konzeption der genannten von Graumann herausgegebenen Reihe nach Umfang und Anlage nicht gemäßen, Untersu- chung nötig war.)
dort auch zu Funktion und Funktionalismus ..
K. Holzkamp folgte W. Wundt in der Auffassung, dass Psychologie - auch - als empirische Wissenschaft betrieben werden muss, was W. Wundt mit dem Ausdruck Geistenswissenschaft von Philosophie unterschieden hat. Er folgte aber erstaunlicherweise auch sehr lange der Vorstellung, wonach der naturwissenschaftliche Gegenstand historisch primär sei. Er entwickelte seine Wahrnehmungslehre anhand der Entwicklung eines tierischen Organismus, der funktionalstisch zu überleben hatte.