Keimform (Frühform)        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]         [ Meine Blogs ]

Als Keimform bezeichne ich - in Anlehnung an S. Meretz - auch, was K. Holzkamp in Grundlegung der Psychologie als Frühform bezeichnet hat.

S. Meretz gibt dem Ausdruck - in seinem Blog "keimform" - überdies eine invertierte Bedeutung. Er kann "Keimformen" erkennen, bevor sich diese evolutionär durchgesetzt haben, also schon während sie im Nischenstadium sind. Seine wichtigsten Beispiele für Keimformen sind open source und Commons.

K. Marx spricht von einer Keim(form): "Der Gebrauch und die Schöpfung von Arbeitsmitteln, obgleich im Keim schon gewissen Tierarten eigen, charakterisieren den spezifisch menschlichen Arbeitsprozeß, und Franklin definiert daher den Menschen als "a toolmaking animal", ein Werkzeuge fabrizierendes Tier" (MEW 1867:194).

Der Mensch als evolutionstheoretischer Schlüssel zum Verständnis des Affen. "Die Anatomie des Menschen ist ein Schlüssel zur Anatomie des Affen. Die Andeutung auf Höhres in den untergeordnetren Tierarten können dagegen nur verstanden werden, wenn das Höhere selbst schon bekannt ist." (Einleitung zu den "Grundrissen der Kritik der Politischen Ökonomie" 1857. In: Marx-Engels-Werke Band 42, Berlin: Dietz-Verlag (S. 39)

K. Holzkamp spricht auch von Vor-Form: "Wenn hier und im folgenden von »Vorformen« die Rede ist, so muß man sich vergegenwärtigen, daß den verschiedenen Erscheinungen ihr Charakter als »Vorform« nur rekonstruktiv, bei Kenntnis der jeweiligen (vorläufigen) »Endform«, zugesprochen werden kann. Die Heraushebung von Vorformen ist im gegenwärtigen Darstellungszusammenhang zunächst nur als Hinweis auf spätere Überlegungen gedacht. In den gnoseologischen Ausführungen werden derartige Hinweise dann zusammenfassend aufgegriffen." (Holzkamp, Sinnlich Erkenntnis, S.68, Fn).


Grundlegung 449 (noch in meine SchriftSprache einweben):

gen I ntentionen nicht nur vom Erwachsenen verbalisiert werden, sondern daß auch das Kind sowohl beim Erfassen der Erwachsenen-Intentionen wie beim Artikulieren eigener Intentionen Worte und Keimformen von Sätzen verstehen und gebrauchen lernt ; dies heißt aber keineswegs, daß das Kind hier schon >Sprache< in ihrer vollen gesellschaftlichen Funktionalität angeeignet haben muß, was unserer Argumentation widersprechen würde. Man kann hier nämlich davon ausgehen, daß von den beiden früher auseinandergelegten Aspekten der Sprache (vgl. S. 226 ff) zwar einerseits der begrifflich-symbolische Aspekt vom Kinde zunächst noch nicht realisierbar ist: Dies setzt nämlich - wie dargelegt - die Erfassung nicht nur des Brauchbarkeits-, sondern auch des Hergestelltheilsaspektes der Bedeutungszusammenhänge voraus; daß aber andererseits dennoch das Kind den lautlich-kommunikativen Aspekt der Sprache in Aktualisierung der >menschlichen< Fähigkeit zur Sprachaneignung sich schon vorher zur Erweiterung seiner Bedingungsverfügung zunutze machen kann. So gesehen wäre man berechtigt , bereits auf der Stufe der >SozialintentionaliUit< ein kindliches Sprachversttindnis und [ ]


 
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