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Heinz von Foerster ist der Erfinder der Kybernetik 2. Ordnung (auch Systemthorie 2. Ordnung genannt). Generationen:
Heinz von Foerster im Netz:
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in "Sicht" (S. IX) ist eine Autobiographie von 1964, Zunächst also in deutscher Fassung der größte - und nur geringfügig veränderte - Teil des autobiographischen Selbstporträts en miniature, das Heinz von Foerster 1964 veröffentlicht hat (Current Anthropology Bd. 5, S. 330). Es entstand, nachdem die Wenner-Gren-Foundation for Antbropological Research ihn zu ihrem Präsidenten gewählt hatte: Current Anthropology Bd. 5, https://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/200553 "An der Hochschule geriet ich nach kurzer Zeit in den Bann einer neuen Art von Magie, der des ,Wiener Kreises', einer kleinen, aber energischen Gruppe von Wissenschaftsphilosophen. Wittgenstein, Schlick, Menger und Carnap beeindruckten mich gewaltig, und ich begann langsam, den Unterschied zwischen der Welt, wie sie ist, und ihrer symbolischen Repräsentation durch Sprache und Gleichungen zu begreifen. Ich mußte mehr wissen über die mysteriöse Beziehung zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten: ich mußte den Beobachter verstehen!" 1948 .. mich schließlich auch zurück zu meinem alten Rätsel: zum Problem des ,Beobachters'. 1957 das Biological Computer Labaratory (BCL) Wenn ich daher etwas über den ,Beobachter', also den Menschen, wissen wollte, mußte ich ihn als Teil eines Ganzen sehen, und das bedeutet, als Teil der Menschheitsfamilie ... " ============
https://www.journals.uchicago.edu/doi/pdf/10.1086/200507
Physics and Anthropology: A Personal Account by the New President of the Wenner-Gren Foundation
Heinz Von Foerster
"Der Leser bestimmt den Inhalt der Nachricht" (Wissen und Gewissen:??)
„Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten grösser wird!" (Wissen und Gewissen: 234)
"Als er aber erkannte, dass er blind war, da konnte er sehen!" (Wissen und Gewissen: 363). [ verwendet in: "Das Unbegreifliche sind nicht unsere Texte, das Unbegreifliche sind wir. In Anlehnung an den Wiener Psychiater Viktor Frankl, der von einem seiner Patienten sagte: ...,
gilt für mich: "Seit ich weiss, dass man mit Text nichts mitteilen kann, kann ich Texte verstehen" (Todesco: Hypertext (Delfin) ]
Es geht um die fundamentale Frage: "Bin ich vom Universum getrennt? Das heisst, wenn immer ich schaue, so schaue ich wie durch ein Schlüsselloch auf das sich entfaltende Weltall." Oder: "Bin ich Teil des Universums? Das heisst, wenn immer ich handle, verändere ich mich und das Universum mit mir." (Heinz von Foerster, Ethik und Kybernetik zweiter Ordnung, Vortrag, gehalten auf dem Internationalen Kongress Systeme et therapie familiale in Paris am 4. Oktober 1990).
indifferente Codierung im Nervensystem (Wissen und Gewissen:56)
die Karte ist nichtdas Territorium (Korzybski) (Wissen und Gewissen:303)
triviale Maschine (Wissen und Gewissen:206f)
Erziehung als Trivialisierung (KybernEthik: 144f).
Das Erde-Mars-Bewohner-Beispiel (Das Konstruieren einer Wirklichkeit: 58)
Müller, A. u.a. (Hrsg): Konstruktivismus und Kognitionswissenschaft
Segal, Lynn: The Dream of Reality
"Es ist nicht so, dass Teile des Universums, andere Teile verursachen sich so oder so zu Verhalten. Es ist die Konfiguration aller Dinge im Universum, die die Voraussetzungen setzt für wieder andere Konfigurationen zu entstehen." (Albertus Magnus (1200-1280) Zitat aus Vortrag: Heinz von Foerster (1996) Über das Bewusstsein, Gedächtnis, Sprache, Magie und andere unbegreifliche Alltäglichkeiten, 23:23 min.; Carl-Auer-Systeme Verlag; Heidelberg) - http://www.youtube.com/watch?v=ZViBiGtPTAw
“Das Wesentliche der Topologie einer zweifachen Schließung [vgl. Autopoiesis und “operative Schließung”] ist, dass sie nicht nur die Pseudolösung der Hierarchie vermeidet, bei der man immer den höheren Instanzen die Verantwortung zuschiebt, um die eigene zu vermeiden, sondern auch durch die damit verbundene heterarchische Organisation die faszinierende Möglichkeit besteht, den Operator zum Operanden und den Operand zum Operator werden zu lassen. [Vertrauen mit Gewährleistung einer flexiblen, gleichwertigen Rollenverteilung im Dialog auf Augenhöhe] Das ist ja das, was wir ununterbrochen verstehen wollen, uns jedoch durch die Struktur einer ein-dimensionalen [bzw. zweiwertigen, linear-kausalen] Logik bis jetzt unmöglich gemacht wurde. Durch die Austauschbarkeit der in Wechselwirkung stehenden Funktoren ist uns aber unsere Freiheit des Handelns zurückgegeben und damit auch unsere Verantwortung.“ (Zitat aus einem Vortrag anlässlich Luhmann’s Geburtstag im Februar 1993)
Ein paar persönliche Anmerkungen [mit Kontext aus FB]:
Als ich an der Uni gearbeitet habe, haben wir Heinz von Foerster zu einem Blockseminar eingeladen. Wir sind dann mit ihm 2 Tage in einen Tagungshaus hinter Einsiedeln gewesen. Am ersten Abend hat er in der Aula der Uni einen Vortrag gehalten und dabei haben wir den Autopoietischen Kreis, den Du ja kennst, gegründet.
Für mich war damals erstaunlich, wie unkompliziert das alles war und wie fröhlich Heinz mit uns gesprochen hatte. Einigen der Teilnehmern des Seminars war das aber alles zu unverbindlich und über den Radikalen Konstruktivismus wussten wir im Nachhinein eher weniger als mehr.
Mitveranstalter war das Institut für Ethik (die damaligen Assistenten von Hans Ruh), die diesen "Tanz" noch nicht so cool, abgebrüht beobachten konnten wie ihr Chef (Schüler/Lehrer). Heinz hat einiges gegen Ethik und Wahrheit vorgetragen und immer viel mehr offen gelassen, als ethisch orientierten Menschen lieb ist. Damals hiessen solche Veranstaltungen Encounter, ein Wort von Heinz' Lieblingspsychologen V. Frankl zur Umschreibung des Esalen-Milieus (Tanz mit der Welt)
Später hat uns Heinz noch zweimal kurz besucht, als er für andere Leute in Zürich vorgetragen hgat. Wir haben ihn dann anz privat getroffen, wie einen alten Bekannten aus Amerika. Aber mich interessiert natürlich der Konstruktivismus sehr, deshalb haben wir Heinz ja auch eingeladen, und in dieser Hinsicht hat er immer sehr betont, dass er kein Radikaler Konstruktivist sei.
Ich wüsste nicht recht, was ich mehr erzählen könnte. Heinz war ein toller Mensch, der mich beeindruckt hat, aber das kann ich nicht sinnvoll zur Sprache bringen. Dazu gehören eine Unmenge von bekannten Bonmots, die jetzt jeder kennt, aber auch seine Herzlichkeit in der direkten Begegnung.
und hier noch zwei Links
zur Urveranstaltung 'Seminar Ethik & Informatik' in Beats Biblionetz
und zur Folgeveranstaltung Autopoietischer Kreis