bild bild
bild
bild
- Crashkurse bild Hyper-Bibliothek ]      [ Hyper-Lexikon ]      [ mehr Systemtheorie ]      [ zurück ]
bild
bild
bild Hyperbuch bild Crashkurs   Systemtheorie 2. Ordnung bild Inhalt   -   Register   -   Forum       rückwärts - Seite 2 - vorwärts  
bild
bild


Vorwort

NEU !!

Das vorliegende Hyperbuch "Systemtheorie 2. Ordnung" kann man als nicht konventionelle Einführung in eine nicht konventionelle Erweiterung der Systemtheorie lesen. Das nicht konventionelle an dieser Einführung besteht darin, dass ich zuerst erläutere, was ich als Systemtheorie bezeichne, statt triefende Weltschmerz-Probleme aufzuzählen, die man mit dieser Theorie lösen könnte. Die nicht konventionelle Erweiterung, die ich als 2. Ordnung bezeichne, besteht darin, dass die Theorie anstelle der Wirklichkeit Beobachtungen eines Beobachters beobachtet, also die je eigene Beobachtung reflektiert (Anmerkung 1).

Ich schreibe diese Systemtheorie also in zwei Hinsichten selbstbezüglich. Einerseits schreibe ich über mein je eigenes Beobachten, also nicht über eine Wirklichkeit, die jenseits meines Beobachtens exisieren würde. Und andrerseits beschreibe ich, wie ich das Beobachten beobachte. Ich begreife die Systemtheorie in diesem Sinne als eine subjektive und subjektorientierte Aussage von mir über mich. Deshalb verwende ich ich-Formulierungen, was in der Wissenschaft verpönt, um nicht zu sagen verboten ist. Mir scheint es sinnvoll - und durch die vorliegende Systemtheorie begründet - von personalisierten Systemtheorien zu sprechen. Der geneigte Leser wird das "ich" als ich lesen, und damit systemtheoretische Kontigenzen über sich selbst erfinden, statt eine oder gar die Wirklichkeit entdecken. [ ]

bild bildbild

(Anmerkung 1a)

Die dialogische Kommunikation hilft mir - dia logos (durch das Wort) - zu erkennen, wie ich was für wahrnehme. Die vorliegende Systemtheorie verstehe ich als dialogische Äusserung, in welcher ich selbstreferentiell ein operatives Verständnis der im Dialog gemeinten Kommunikation entwickle. Mit dieser Systemtheorie erkläre ich mir - und Du Dir, falls Du das "ich" als ich liest - Aspekte jenes Dialoges, in welchem ich die Systemtheorie darstelle. Die Systemtheorie hilft mir zu verstehen, wie ich im Dialog eingebunden bin (Anmerkung 2).

Indem ich Formulierungen von anderen Menschen aufgreife, stehe ich quasi auf Schultern von Riesen, die ihrerseits Vorgedachtes aufgegriffen haben. Deren Formulierungen helfen mir, meinen eigenen Ausdruck zu finden. Vielleicht helfen meine Formulierungen jemandem, seinen eigenen Ausdruck zu finden. Darin sehe ich den Sinn jedes Dialoges. Im Dialog finde ich, welche Formulierungen möglich sind (Variation) und welche zu mir passen (Selektion). Das gilt insbesondere auch für systemtheoretische Aussagen.

Was ich sage, hat für mich einen Sinn, während der Text, der die Aussage trägt, eine Gegenstandsbedeutung hat. Angesichts von Artefakten - und Texte erkenne ich als Artefakte - kann ich nach der Bedeutung und nach dem Sinn fragen. Eine Brücke hat beispielsweise die Bedeutung einen Weg über einen Abgrund zu geben. Sinn hat sie aber nur für jemanden, der auf die andere Seite will. Die Bedeutung dieser Systemtheorie liegt für mich darin, bestimmte Erklärungen zu konstruieren. Wenn ich keine Erklärungen will oder wenn ich die Erklärungen, die ich mit dieser Theorie erzeuge, nicht will, hat die Systemtheorie für mich keinen Sinn. Ob die(se) Systemtheorie Sinn macht, muss also jeder für sich entscheiden, während die gegenständliche Bedeutung natürlich vom jeweiligen (Re)Konstrukteur je produziert wird.

 *  *  * 

Die vorliegende Systemtheorie habe ich im Zusammenhang mit verschiedenen Lernveranstaltungen an Universitäten und Fachhochschulen entwickelt. Die grundlegenden Ideen habe ich in Veranstaltungen zum Radikalen Konstruktivismus gewonnen, die ich an der Fachstelle für Weiterbildung an der Uni Zürich moderierte. Dort bekam ich die Möglichkeit, viele prominente Vertreter des Radikalen Konstruktivismus (u.a. E. von Glasersfeld, H. von Foerster, G. Spencer-Brown) persönlich kennen zu lernen, die meine Vorstellungen mitprägten. In diesen Veranstaltungen wurde mir bewusst, wie verschieden man "Welten", aber insbesondere auch Systemtheorien konstruieren kann. Gerade weil wir die Veranstaltungen an der Universität ausgeschrieben haben, war immer auch die Frage nach der Wissenschaft im Raum. In der 2. Ordnung sehe ich jede Wissenschaft aufgehoben, weil Wissenschaft objektive Gegenstände, nicht singuläre Ereignisse wie das "Ich" behandelt. In einem gewissen Sinn kann man das Aufnehmen der Selbstbezüglichkeit in die Systemtheorie als Alternative zur Mystik sehen, die oft beschworen wird, wo die Wissenschaft - wie in der sogenannten Postmoderne - als dogamtischer als alle anderen Religionen erscheint (Anmerkung 3).


 
bild
bild
bild Hyperbuch bild Crashkurs   Systemtheorie 2. Ordnung bild Inhalt   -   Register   -   Forum       rückwärts - Seite 2 - vorwärts  
bild
bild