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Als Debitismus bezeichne ich eine kritische Umbenennung des Kapitalismus durch P. Martin, der in seiner Theorie davon ausgeht, dass Geld statt als Tauschmittelgut als übertragbares Schuldverhältnis (Kredit) und damit als Verpflichtung zu definieren ist.

In „Wann kommt der Staatsbankrott“ (Langen-Müller/Herbig, 1983) greift P. Martin Arbeiten von G. Heinsohn und O. Steiger auf und entwickelt ein Modell, in welchem er die kapitalistische Produktion als Schneeballsystem darstellt, in welchem Schulden mit weiteren Schulden finanziert werden - woraus er eben den Namen Debitismus ableitet.

Es gibt in diesem Sinn eine Urschuld, die der Mensch durch Arbeit abtragen muss, weil er Lebensmittel braucht.
Dann gibt es eine soziale Schuld, weil der Einzelne einen kooperativen Beitrag leisten muss.
Schliesslich gibt es den Kontrakt (weiss der Teufel warum), beispielsweise, weil der eine für den andern einspringt, das aber zurückbekommen will.

Zusammenfassung:
Debitismus ist durch Eingehen von Schulden, d. h. die Vorfinanzierung von Produktion definiert. Die Kosten der Vorfinanzierung müssen jeweils durch spätere Schuldner und deren eigenes Schuldenmachen realisierbar gehalten werden. Dieser »debitistische« Prozeß hat dabei eine jeweils ganz konkret zu ermittelnde Gesamtsumme von Schulden, die sich wiederum durch neues Schuldenmachen vermehrt und durch Konsum vermindert. Konsum ist dabei als die endgültig empfundene, irrreversible Leistung." (Martin, Kapitalismus:22).


 
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