Alsr deutender Beobachter nehme ich bedeutungsvolle Gegenstände wahr, ich sehe beispielsweise ein Wort oder eine Brücke und unterstelle dabei Gegenstandsbedeutung und mithin Produzenten-Intention , und zwar schon bevor ich überhaupt wahrnehme, also durch (dia) das Wahrnehmen. Ich sehe deshalb nicht Pixelmuster oder Artefakte, sondern immerschon Bedeutungen (vgl. K. Holzkamp 1976). Die Deutung (vgl. Interpretation) des Wahrgenommenen steht immer in Handlungszusammenhängen: Erkennen ist Handeln (H. Maturana 2:32). Handlungszusammenhängen orientieren und ordnen die Wahrnehmung (und Beschreibung) des Beobachters. Handlungszusammenhang und Phänomen konstituieren sich gegenseitig. |
Als deutender Beobachter beschreibe ich den konsensuellen Bereich von Beobachtern, also die Funktionen (Bedeutung) von Artefakten und funktionale Input-Output-Prozesse von operationell offenen Systemen 1.Ordnung in deren Milieu in seiner Um-Welt. |
Anmerkungen
Der deutende Beobachter ist ein Konzept, durch welches ich Symbole von Zeichenkörpern unterscheiden kann.
Wenn ich eine Brücke als Brücke wahrnehme, ist die Brücke auch ein Symbol für Brücke. Jede Brücke, die ich wahrnehme, verweist mich darauf, dass es (in meiner Wahrnehmung) Brücken gibt.
Wenn ich als deutender Beobachter ein Computerprogramm lese, nehme ich einen Text wahr (Deutung) und ich nehme ein Referenzobjekt (Deutung durch die Deutung) wahr. Ich "verstehe" (deute) beispielsweise, was in einem entsprechend programmierten Computer passiert und wozu das im Sinner einer Produzentenintention gut ist.